Gleich viermal aufs Neue wirken die Dorfhelferin, sprich Familientherapeutin Julia und der Pfarrer Tonio zu Bad Tölz im schönen Oberbayern segensreich für Sorgenkinder aller Art. In der Folge "Schuldgefühle" rast ein junger Mann gegen einen Baum: aus Verzweiflung?
Das war zu befürchten, dass die Idee mit dem jungen Herrn Pfarrer von Tölz und der Dorfhelferin als Familientherapeutin unterm selben Gemeindedach ihre Fortsetzung finden würde. Gleich viermal wirken nun Pfarrer Tonio und die Therapeutin Julia, gespielt von Oona Devi Liebich und Maximilian Grill, wieder segensreich zusammen.
Allzu verlockend liegen die wohlfeilen Sujets am Wegesrand im Tölzer Voralpenland bereit, als dass sie bei "Tonio & Julia" nicht weitere Verwendung fänden. Obwohl es anfänglich gar nicht so aussieht – Julia zieht aus, ein heimliche getauschter Kuss erbringt partnerschaftliche Konflikte -, nimmt die Serie irgendwo zwischen "Pfarrer Braun" und entferntem "Dornenvögel"-Anklang ihren Lauf. In der Folge "Schuldgefühle" gilt es einen jungen Mann nach einem schweren Unfall ins Leben zurück zu verhelfen.
Immerhin führt die Dramatik des Falles dazu, dass die krachledernen Komödienstadl-Anwandlungen der ersten Folgen zu den Akten gelegt sind. Ben Massinger (Niklas Nißl) hatte vor seinem schweren Unfall – Milz zerstört, Bein amputiert, im Koma liegend – eine heftige Auseinandersetzung mit seiner Freundin Nele (Pia Soppa). Die anschließende Kamikaze-Fahrt des Eishockey-Spielers ist wohl auf den Streit zurückzuführen. Jedenfalls geben Bens Eltern (Heikko Deutschmann, Catherine Flemming) der Ex-Freundin die Schuld.
Keine Frage: Da gibt es für den Pfarrer und die Familientherapeutin viel zu tun, nolens volens muss man sich in Anbetracht des schweren Unfalls wieder zusammenraufen, um die verzweifelte Ex-Freundin und Bens Eltern miteinander zu versöhnen. Und darüber hinaus muss man Ben eine Zukunftsperspektive eröffnen. Zu allem Überfluss mischt sich in die Anstrengungen auch noch der offensichtlich aus "Pfarrer Braun" da gebliebene Generalvikar des Lambert Hamel kirchenbehördlich ein. Der Pfarrer am Krankenbett mit Bens Mutter betend, Julia, die Schuld von Neles Schultern räumend – das alles bedeutet harte Kerrnerarbeit, die hier wenig Freiraum für Heiteres bietet. Die sonnigen bayerischen Berge und der nette Herr Pfarrer sind da nur ein schwacher Trost.
Quelle: teleschau – der Mediendienst