Schauspieler wehrt sich

Rassismus? Liam Neeson steht am Pranger

Als junger Mann habe er Rachegelüste gegen Schwarze gehabt, gab Liam Neeson unlängst zu. Das Echo hatte es in sich. Nun verteidigte sich der Schauspieler im US-Fernsehen.

Liam Neeson erzählte kürzlich eine Anekdote, in der er zugab, dass er vor Jahren einem Schwarzen Gewalt antun wollte. In klassischen und sozialen Medien entflammte eine Diskussion, ob der Schauspieler rassistische Motive gehabt habe. Nun verteidigte sich der gebürtige Ire in der TV-Show "Good Morning America" mit klaren Worten: "Ich bin kein Rassist."

Der strittige Vorfall liegt rund 40 Jahre zurück. Eine Freundin von ihm sei vergewaltigt worden, hatte Neeson gegenüber dem "Independent" erzählt, er habe sie rächen wollen. Der Vergewaltiger sei unbekannt, allerdings ein Schwarzer gewesen, und so zog der Schauspieler nach eigenen Angaben um die Häuser mit dem Vorsatz, wahllos einen Schwarzen zu töten. Sein eigenes Verhalten habe ihn später schockiert, berichtete Neeson nun im amerikanischen Frühstücksfernsehen, und er habe Hilfe bei einem Priester gesucht.

Ist der Oscarpreisträger also ein Rassist? Gegen entsprechende Vorwürfe wehrte sich der 66-Jährige bei "Good Morining America" vehement. Auf die Frage, ob er gleich reagiert hätte, wäre der Vergewaltiger ein Weißer gewesen, antwortete Neeson: "Ich weiß, das hätte denselben Effekt gehabt." Weiterhin erklärte er: "Ich habe versucht, meiner guten Freundin Ehre zu erweisen und für sie einzustehen auf diese schreckliche, mittelalterliche Art. Ich bin ein ziemlich intelligenter Kerl, und deshalb hat es mich schockiert, als ich nach diesen schrecklichen Gefühlen auf den Boden kam."

Die Kritik ebbte nach dem Interview aber nicht ab. Wie US-Medien berichten, wurde der für Donnerstag geplante Empfang zur Premiere seines neuen Films "Cold Pursuit" in New York abgesagt. Heißt: Der übliche Gang über den Roten Teppich fällt aus.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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