"M – Eine Stadt sucht einen Mörder": Blaupause für Serienkiller-Filme
Der Serienmörder-Thriller "M -Eine Stadt sucht einen Mörder" von 1931 setzte Maßstäbe in jeglicher Hinsicht. Der BR zeigt ihn in der Nacht von Freitag, dem 13.
Fritz Langs Meisterwerk "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" von 1931 gehört zu den einflussreichsten deutschen Filmen überhaupt, 2008 landete das Kriminaldrama in einer internationalen Liste der besten Filme aller Zeiten auf dem sechsten Platz. Als einer der ersten hiesigen Tonfilmproduktionen setzte "M" Maßstäbe in Sachen Kamera, Dialog, Spannung – und wurde zugleich zur Blaupause für alle Serienkiller-Produktionen seither. Das BR-Fernsehen zeigt den düsteren Klassiker nun – passend – in der Nacht von Freitag, dem 13.
Die Handlung geriet zur Vorlage vieler Thriller der Filmgeschichte: In Berlin geht ein Kindermörder um. Seit längerem versucht die Polizei unter der Leitung des Kriminalkommissars Lohmann (Otto Wernicke), den Mann zu fassen. Andauernde Razzien bringen die Unterwelt in Aufruhr, da sie sich bei ihrer Arbeit mehr und mehr behindert fühlt. Ein leitender Ganove, der "Schränker" genannt (Gustaf Gründgens), beschließt daher, mit Hilfe der Vorsitzenden verschiedener Ringervereine, den Mörder auf eigene Faust zu fassen. Schließlich erkennt ein blinder Straßenverkäufer (Georg John) den Täter wieder. Der hatte bei ihm einen Luftballon für eines der ermordeten Kinder gekauft.
Dem ahnungslosen Täter (Peter Lorre) wird von dem Betreuer des Blinden ein weißes Kreide-"M" auf den Rücken gedrückt, woraufhin ihn die Verfolger stellen können. In einem Gerichtsverfahren vor der Unterwelt versucht sich der Kindermörder zu rechtfertigen, entgeht aber im letzten Augenblick dieser Lynchjustiz. – In der Neufassung wird nun auch die nach der Uraufführung herausgeschnittene abschließende ordentliche Gerichtsszene zu sehen sein. Bislang endete der Film – angeblich auf Veranlassung der Drehbuchautorin Thea von Harbou, Langs damaliger Ehefrau – stets mit dem aus dem Off gesprochenen Satz einer Mutter: "Man muss halt besser uffpassen uff de Kleenen!"
Langs erster Tonfilm nutzte die Möglichkeiten des neuen Mediums in genialer Weise, Bild- und Tonmontage sind einander ebenbürtig. "M" spiegelt in den Bildern der Angst, des Terrors und der unheimlichen Bedrohung, die die Bürger zum passiven Opfer werden lässt, die politischen Zustände der Zeit. Vorbild des Massenmörders Hans Beckert in Langs Film dürfte der Düsseldorfer Massenmörder Kürten gewesen sein, der am 24. Mai 1930 nach 15 Morden festgenommen worden war. 2019 rückte ein Serien-Remake samt eines starbesetzten Ensembles um Moritz Bleibtreu und Lars Eidinger die verstörende Handlung in ein entrückt wirkendes Wien der Gegenwart.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH