Film bei ARTE

"Vor dem Frühling": Machtspiele in den Bergen

Ein Präsident flieht nach einem Putsch in die Berge. Personen und Handlungsorte sind zwar fiktiv, dennoch basiert der georgische Film auf realen Ereignissen.

ARTE
Vor dem Frühling
Drama • 13.11.2020 • 00:30 Uhr

Bis vor wenigen Jahren war das georgische Kino hierzulande kaum bekannt. Mit dem weltweiten Erfolg "Corn Island" änderte Regisseur George Ovashvili 2014 diesen Umstand. Drei Jahre später legte der Filmemacher nach – und schuf mit "Vor dem Frühling" ein ebenso politisches wie existenzialistisches Drama, das ARTE nun als Free-TV-Premiere zeigt.

Die Handlung dreht sich um den gewählten Präsidenten einer kaukasischen, aber rein fiktiven Republik. Das Staatsoberhaupt wird durch einen Putsch gestürzt und muss mit seinen verbliebenen Anhängern in die Berge fliehen. In einer abgelegenen Gegend im Kaukasus versucht er, die abermalige Machtübernahme zu planen. Einfach ist das nicht: Die Soldaten des neuen Regimes verfolgen die Gruppe; die bewaffneten Mitstreiter des Präsidenten spielen mit ihnen Katz und Maus.

Eigentlich eine zeitlose Allegorie, basiert "Vor dem Frühling" dennoch auf einem realen Ereignis: Der Dissident Swiat Gamsachurdia wurde 1991 nach dem Ende der Sowjetunion zum ersten frei gewählten Präsidenten Georgiens ernannt. Wenig später musste auch er nach einem Militärputsch mit seinen Leibwächtern in die Wildnis fliehen. Doch ohne Machtbasis war kaum jemand bereit, ihm zu folgen. 1993 starb er unter ungeklärten Umständen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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