Film bei ARTE

"Glücklich wie Lazzaro": der Heilige aus der Schlucht

von Hans Czerny

Die Bewohner eines kleines Dorfes, das von der Außenwelt abgeschnitten ist, werden wie Sklaven gehalten. Eines Tages werden sie befreit, nur der gutmütige Lazzaro bleibt zurück.

ARTE
Glücklich wie Lazzaro
Drama • 11.11.2020 • 22:00 Uhr

Im dritten Spielfilm der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher, "Glücklich wie Lazzaro" (2018, TV-Erstausstrahlung bei ARTE), arbeiten die Bewohner des Dorfes Inviolata, durch einen Erdrutsch von der Außenwelt abgeschnitten, auf der Tabakplantage der Marchesa Alfonsina de Luna (Nicoletta Braschi) wie mittelalterliche Sklaven.

Der gutmütige Lazzaro (Adriano Tardiolo), der so gerne jedem hilft und deshalb als geistig zurückgeblieben gilt, willigt bei einem Treffen mit Tancredi, dem dekadenten Sohn der Marchesa, in die von Tancredi vorgeschlagene eigene Entführung ein, um dessen Mutter zu erpressen. Dabei werden die Bewohner des Dorfes befreit, Lazzaro aber fällt in eine tiefe Schlucht. Als er, auf wunderbare Weise gerettet, Jahre später seine früheren "Freunde" in der Peripherie einer Großstadt gealtert und herabgekommen wiedertrifft, hat sich für sie nicht viel verändert.

Der Film "Glücklich wie Lazzaro", der in einer legendenhaften Mischung aus Realismus und Märchen eine moderne Version der biblischen Geschichte des durch Jesus geretteten Lazarus erzählt, gewann für die magische, Zeit übergreifende Filmerzählung 2018 den Preis für das beste Drehbuch bei den Filmfestspielen von Cannes. Bereits 2014 hatte die 1981 bei Fiesole / Florenz geborene Regisseurin für ihr Sozialdrama "Land der Wunder" in Cannes den "Großen Preis der Jury" bekommen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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