"Waldgold – Europas Urwald in Gefahr"

Waldschützer in Rumänien leben gefährlich

von Andreas Schoettl

Obwohl die Waldgebiete unter Schutz stehen, wird in Rumänien im großen Stil abgeholzt. Für Aktivisten endet ein Einschreiten gegen diese Umweltsünde mitunter tödlich, wie eine ZDF-Reportage zeigt.

ZDF
37°: Waldgold – Europas Urwald in Gefahr
Dokumentation • 23.02.2021 • 22:15 Uhr

Seit 2007 ist Rumänien ein weiteres Mitglied der Europäischen Union (EU). Insofern hat man sich auch dort einigen Vorgaben, die für die gesamte EU gelten, zu fügen. Ein schwieriges Thema scheint in dem Land am Schwarzen Meer jedoch der Naturschutz zu sein. Denn gerade bei der Abholzung von wertvollen Bäumen winkt ein Millionengeschäft. Aktivisten, die sich gegen die illegale Rodung wehren, leben oft gefährlich. Schlimmer noch: Ein Einschreiten ist bereits tödlich geendet.

In der spannenden Reportage des renommierten Investigativ-Filmemachers Manfred Karremann, die nun im Rahmen von "37°" im Zweiten zu sehen ist, erfährt der Zuschauer unter anderem davon, dass zwei Förster getötet wurden. Sie hatten illegale Holzfäller-Kolonnen bei einem verbotenem Kahlschlag inmitten eines Naturschutzgebietes erwischt. In deutschen Zeitungen war über diesen traurigen Vorfall kaum zu lesen.

Auch die Waldschützer von Agent Green sind schon verprügelt worden. Der Autor Karremann hat die Aktivisten über die Dauer mehrerer Monate mit der Kamera begleitet. Die Route und die Recherchen führten quer durch Rumänien. Es war nicht schwer, illegale Holztransporte mit der Kamera einzufangen. Riesige Lastwagen transportierten seltene und sehr alte Baumstämme beinahe ungeniert über die Straßen des Balkan-Landes. Ein EU-Parlamentarier, selbst ein beherzter Förster, zeigt sich anhand der Bilder geschockt. Er meint, es scheine fünf vor zwölf zu sein für Europas letzte Urwälder.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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