ZDF-Doku "Nichts mehr wie früher"

Wie Günther Jauch und andere Prominente die Corona-Krise sehen

Die ZDF-Doku "Nichts mehr wie früher" analysierte die Folgen der Corona-Krise für das Zusammenleben in Deutschland. Viele Prominente kamen zu Wort – Günther Jauch zeigt sich skeptisch, was die Zukunft angeht.

Krise heißt auch Wendepunkt – welche Erkenntnisse bringt die Epidemie? – Fragen dieser Art waren es, die am Dienstagabend in der ZDF-Doku " Nichts mehr wie früher – Die fünf Lehren aus Corona" abgearbeitet wurden. Der eher nachdenkliche, zukunftsoriente Ansatz mit vielen bekannten Gesichtern machte die Sendung aus der Reihe "ZDFzeit" zum durchaus angenehmen Zwischenstopp neben all den aufgeregten Newstickern und Debatten rund um die Corona-Pandemie.

Prominente Experten analysierten in dem Format, das auch in der Mediathek abrufbar ist, ob sich die Gesellschaft in der Corona-Krise verändern werde, ob wir stärker zusammenrücken oder ob doch eher neue Gräben und Konflikte entstehen. Zu Wort kamen unter anderen Altbundespräsident Joachim Gauck, Eckart von Hirschhausen und Prof. Harald Lesch, die vor allem das Positive an der Krise betonten. Es wurden aber auch kritische Stimmen laut. Professor Julian Nida-Rümelin beispielsweise verwies auf die starken Grundrechtseinschränkungen und die massiven wirtschaftlichen Schäden.

Moderator Günther Jauch sorgte sich in der Doku vor allem um die psychischen Folgen der Isolierung. Er wisse nicht, wie groß die Leidensfähigkeit der Menschen in diesem Punkt wirklich sei. "Wann verliert man in einer Zwei-Zimmer-Wohnung mit drei Kindern die Nerven?", fragte er sich.

Eckart von Hirschhausen wollte der Krise dagegen auch etwas Gutes abgewinnen: "Was ich positiv sehe, ist, dass endlich darüber geredet wird, welche Berufsgruppen überhaupt systemrelevant sind." Nachdenklich zeigte sich auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw: "Die Welt hat ein kollektives Burn-out erlebt." Er habe das Gefühl, dass sich die Erde gegen die Menschen stemme.

Am Ende der Doku ließ Zukunftsforscher Matthias Horx keinen Zweifel daran, dass uns die Krise verändern werde: "Sie ist eine Abbiegung in der Geschichte. Unsere Verhaltens-, Kultur- und Wirtschaftsformen werden sich verändern. Wir werden eine Kultur der Vorsicht entwickeln."

Günther Jauch erklärte, er würde es begrüßen, wenn aus der Krise ein neues Gemeinschaftsgefühl entstünde, zeigte sich aber skeptisch. Er verwies auf die Willkommenskultur in der Flüchtlingskrise 2015 – und wie die Stimmung im Land danach doch schnell gekippt sei.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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