Noch mehr Schutz

Andrea Kiewel mit Bodyguards im Fernsehgarten

08.07.2025, 09.58 Uhr
Andrea Kiewel, bekannt als Kiwi, tritt im ZDF-Fernsehgarten mit Leibwächtern auf. Die Moderatorin, die in Tel Aviv lebt, sieht sich Bedrohungen und Kritik wegen ihrer politischen Ansichten ausgesetzt.
Andrea Kiewel im blauen Kleid und Mikrofon in der Hand.
Andrea Kiewel am 29.06.2025 im ZDF-Fernsehgarten.  Fotoquelle: picture alliance / BoKo pictures | Boris Korpak

Wer am 29. Juni 2025 in den „ZDF-Fernsehgarten“ schaut, muss denken, dass sich Andrea 'Kiwi' Kiewel allgemeiner Beliebtheit erfreut. Schon kurz nach dem Auftakt intoniert das Publikum trotz der Sommerhitze in Sprechchören: „Kiwi! Kiwi! Kiwi!“ Dafür bedankt sich die sichtlich gerührte Moderatorin artig. Doch dann gibt es eine Szene, die verdeutlicht, dass Andrea Kiewel nicht nur Fans hat.

Kamera enthüllt Andrea Kiewels Leibwächter

Es ist eine Binsenweisheit, die beim Anschauen von TV-Sendungen auf dem heimischen Sofa aber immer wieder in Vergessenheit gerät: Die Kamera zeigt immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. So vermeintlich unbeschwert wie Andrea Kiewel durch das „Fernsehgarten“-Publikum flaniert, sieht die Realität nicht aus. Das erleben Fernsehzuschauer, als sich „Kiwi“ einigen Zuschauern vor Ort zuwendet. Dabei geraten nämlich zwei kräftige Männer ins Bild. Handelt es sich vielleicht um Gäste oder um den nächsten Show-Act? Nein. „Das sind meine Bodyguards“, stellt die Moderatorin klar und fügt ein „Danke euch“ hinzu. Ein Scherz? Mitnichten.

„Kiwis“ ungewöhnlicher Lebensmittelpunkt

Natürlich beschäftigen zahlreiche Weltstars Personenschützer. Doch bei Andrea Kiewel dürfte sich diese Vermutung für viele nicht unbedingt aufgedrängt haben. Tatsächlich muss „Kiwi“ mit Anfeindungen kämpfen und ist teilweise sogar Bedrohungen ausgesetzt. Das hängt vor allem von den Konflikten ab, in die Israel verstrickt ist. Andrea Kiewel lebt nicht nur seit Jahren in Tel Aviv, wobei sie für deutsche TV-Shows immer extra anreist – was nicht die TV-Sender bezahlen. Sie ist zudem mit einem israelischen Reservisten verlobt, der inzwischen reaktiviert wurde. Schon dadurch ist sie für einige Menschen, die den Palästinensern oder dem Iran nahestehen, ein Feindbild.

„Was erwartet ihr eigentlich?“ – Aussagen und Schmuck gießen Öl ins Feuer

„Kiwi“ verteidigt in Interviews die Politik ihrer Wahlheimat und schlägt – darauf angesprochen, dass viele bei israelischen Soldaten als Erstes an Kriegsverbrechen denken würden – verbal zurück: „Wer nicht versteht, dass dieses Land sich verteidigen muss, den frage ich: Was erwartet ihr eigentlich? Sollen die Israelis sich einfach abschlachten lassen?“ Außerdem befürwortete sie den israelischen Angriff auf den Iran. Auch für ein Schmuckstück, das sie bei der Sendung trug, gab es Kritik. Diese zeigte nämlich die Umrisse Israels – und zwar inklusive der Gebiete, die laut UNO den Palästinensern zugerechnet werden. Hier hat das ZDF derweil interveniert: „Wir haben mit Andrea Kiewel darüber gesprochen und sind uns einig, dass sie den Schmuckanhänger zukünftig nicht mehr in der Sendung tragen wird.“

Andrea Kiewel übt Kritik an der Politik Israels: „Das war ein großer Fehler.“

Diese und ähnliche Aussagen sind für einige „Kiwi“-Kritiker Grund genug, die Moderatorin anzufeinden. Doch wer ihr genauer zuhört, merkt auch, dass sie längst nicht in allen Punkten mit der Politik des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu d’accord geht. Angesprochen auf die Monate, in denen Israel den Menschen in Gaza humanitäre Hilfe verweigerte, erklärt sie etwa ganz klar: „Das war ein großer Fehler.“ Vielleicht spricht sich das ja bald bei ihren Kritikern herum.

„Kiwi“ hatte schon früher Personenschutz

Ganz neu ist für Andrea Kiewel dieser Schutz übrigens nicht. So waren bereits im November 2023 bei der Aufzeichnung für „Kiwis große Partynacht“ Leibwächter vor Ort. Damals waren sogar zusätzlich Polizei-Spürhunde im Einsatz. Nicht nur für die Moderatorin wäre es schön, wenn es bald keinen Anlass mehr für solche Maßnahmen gäbe und endlich Frieden zwischen den Konfliktparteien herrschen würde.

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