





Das ZDF holt ab Juli einen Hauch von Mallorca nach Deutschland: Denn in "Garden Dreams" zeigen Davit Arican und Lourdes Vázquez, wie sich außergewöhnliche Gärten der spanischen Urlaubsinsel in lebendige Traumlandschaften verwandeln – fantasievoll, nachhaltig und meistens spektakulär. Doch hinter den Arrangements aus Palmen, Schwimmteichen und Natursteinwegen steckt weit mehr als pure Ästhetik. Die Landschaftsplaner begleiten die Arbeit einer spanischen Gartenbaufirma, die im Umgang mit den prachtvollen Privatgärten deutlich macht, was gute Gestaltung für Mensch, Tier und für das Klima leisten kann.
Wie Davit Arican, bekannt auch aus dem Dauerbrenner "Duell der Gartenprofis" (ZDF), im Interview verrät, hat es ihn als Jugendlichen zwar oft genervt, den Rasen zu mähen. Dennoch hat er in der Gartenarbeit seine Berufung gefunden. Inzwischen liebt es der 44-jährige Landschaftsarchitekt, wenn ein Natur-Projekt nicht nur funktioniert, sondern alle begeistert: "Die Insekten freuen sich, die Vögel – alle kommen und feiern diesen Garten", unterstreicht er, dass diese Plätze in der Natur nicht nur für den Menschen geschaffen werden. In "Garden Dreams" gewährt er Einblicke in exklusive Projekte und liefert darüber hinaus Ideen, die der Zuschauer im eigenen Garten umsetzen kann. Die fünfteilige Reihe läuft am 30. Juli mittwochs, 19.25 Uhr, im ZDF, und steht jeweils am Montag vor der Ausstrahlung zum Streaming bereit.
prisma: Im Juli startet das neue TV-Format "Garden Dreams". Auf welches Flair darf sich das Publikum freuen?
Davit Arican: Es gibt vor allem zwei Dinge, die unsere Sendung besonders machen: Zum einen sind wir auf Mallorca unterwegs, und zum anderen arbeiten wir dort mit Gärten der Superlative. Wir bewegen uns also in ganz neuen Dimensionen. Auf der Insel begleiten wir eine spanische Landschaftsarchitektur-Firma, die Mega-Projekte plant und realisiert. In Bezug auf den gestalterischen Anspruch sind die gezeigten Gärten Unikate. Hier geht es nicht einfach um ein hübsches Beet oder eine neue Terrasse, sondern um komplette Gartenräume, die mitunter mit einem sehr großzügigem Budget umgesetzt werden. Diese Kombination – in mediterranem Klima anspruchsvolle Designs in außergewöhnlichen Gärten umzusetzen – hebt unsere Sendung ganz klar von anderen Formaten ab.
prisma: Wenn Sie von "Gärten der Superlative" sprechen, meinen Sie damit besonders große oder besonders kostspielige Anlagen?
Arican: In vielen Fällen trifft beides zu, es hängt aber nicht grundsätzlich zusammen. Es gibt auch kleinere Gärten, die durch exklusive Materialien, beeindruckende Pflanzen und ein beachtliches Budget glänzen. Eine einzelne Pflanze kann da schon einmal 50.000 bis 60.000 Euro kosten – das sprengt mitunter das Gesamtbudget eines durchschnittlichen deutschen Gartens. Dadurch ist es aber möglich, besonders kreativ zu arbeiten. Gleichzeitig ist es auch eine enorme Verantwortung, denn es verlang Weitblick und Erfahrung, mit solchen Ressourcen richtig umzugehen.
Von der ersten Skizze bis zum letzten Pflanzkübel.
prisma: Wer sind die Menschen, für die Sie diese außergewöhnlichen Gärten gestalten?
Arican: Viele Auftraggeber der spanischen Gartenbaufirma stammen aus dem Ausland und haben Immobilien auf Mallorca gekauft oder renoviert. Mitunter wünschen sich auch Einheimische ein neues Gartendesign. Es handelt sich bei den Projekten um reale Kundenaufträge, die Gärten wurden also nicht im klassischen Sinne ausgewählt. Denn es geht in der Sendung nicht darum, fertige Showgärten zu präsentieren, sondern wir bilden den Prozess von der Planung bis zur Umsetzung des neuen Gartendesigns authentisch ab.
telesschau: Ist das Publikum bereits bei der Entstehung der Ideen und der Planung dabei – oder liegt der Fokus auf der Umsetzung?
Arican: Wir nehmen die Zuschauer so umfassend wie möglich mit: von der ersten Skizze bis zum letzten Pflanzkübel. Natürlich liegt ein Schwerpunkt auf der Umsetzung. Das ist visuell besonders eindrucksvoll und spannend, aber wir geben auch viele Einblicke in die konzeptionelle Arbeit. Man sieht, wie wir Pläne meiner spanischen Kollegen durchsprechen, welche Überlegungen hinter der Auswahl bestimmter Pflanzen oder Materialien stehen, und wie wir die individuellen Wünsche der Kunden in ein stimmiges Gesamtkonzept übersetzen. So bekommt der Zuschauer ein Gefühl dafür, was hinter einem durchdachten Gartenprojekt alles steckt.
prisma: Über welchen Zeitraum sprechen wir bei diesen Projekten?
Arican: Das ist sehr unterschiedlich. Manche Projekte begleiten wir über viele Monate hinweg – einige haben sogar schon im letzten Jahr begonnen und werden erst im kommenden Sommer abgeschlossen. Andere wiederum starten erst mit Beginn der Dreharbeiten. Für mich ist es am befriedigendsten, wenn ich ein Projekt von Anfang bis Ende mitverfolgen kann. Diese Möglichkeit wird mir bei einigen Projekten der Kollegen geboten. Die fünf Folgen, die bisher entstanden sind, zeigen also ganz unterschiedliche Stadien – vom ersten Spatenstich bis zum fertigen Garten.
"Wer einen Garten einmal richtig plant, profitiert über Jahre davon"
prisma: Bei der Sendung geht es also um mehr, als ums Bestaunen von Traumgärten?
Arican: Ja, es geht um den spannenden Mix aus Wissensvermittlung, ästhetischer Inspiration und auch einem Hauch Eskapismus. Wir zeigen nicht nur, wie schön ein Garten sein kann, sondern geben auch ganz konkrete Impulse: Welche Pflanzen eignen sich auch für Deutschland? Wie funktioniert ressourcenschonende Bewässerung? Was bedeutet Wassermanagement im mediterranen Raum – und was können wir davon lernen? Gleichzeitig darf man sich auch zurücklehnen, träumen und über die besonderen Orte staunen, die dort entstehen.
prisma: Was bedeutet ein Garten für Sie persönlich?
Arican: Für mich ist der Garten in erster Linie ein Lebensgefühl. Er ist Rückzugsort, Energiequelle, Raum für Familie, Freundschaft, Kontemplation und Inspiration. Ich plane Gärten immer so, dass sie nicht nur schön aussehen, sondern auch Kraft spenden – körperlich wie seelisch. Wenn ich in einen liebevoll gestalteten Garten komme, merke ich sofort, ob er mit Achtsamkeit geplant wurde.
tsch: Worauf achten Sie dabei besonders?
Arican: Mir ist das Verhältnis zwischen versiegelten und offenen Flächen wichtig. Ich versuche zunehmend, versiegelte Flächen zu reduzieren, Stauden- und Gräserflächen auszubauen und Biodiversität zu fördern. Der Klang von Vögeln, das Summen von Insekten – das alles gehört für mich zu einem lebendigen Garten dazu. Am Ende sollte es eine Art Gleichgewicht geben: eine Symbiose zwischen Mensch und Natur, kein Ort der Kontrolle.
prisma: Das klingt allerdings auch erst mal nach viel Arbeit und Pflegeaufwand ...
Arican: Natürlich steckt zunächst viel Arbeit in einem Garten – aber das ist eine Investition in Lebensqualität. Wer einen Garten einmal richtig plant, profitiert über Jahre davon. Die größte Herausforderung ist nicht die Arbeit selbst, sondern die Erwartung zu erfüllen, dass alles mit möglichst wenig Aufwand funktionieren soll. Das Wort "pflegeleicht" begegnet mir seit 17 Jahren in jedem zweiten Kundengespräch – aber es ist eben sehr subjektiv. Für den einen bedeutet es fünf Minuten Pflege pro Woche, für den anderen fünf Minuten im Jahr pro Quadratmeter. Beides ist möglich, aber nur mit einem klugen Konzept.
prisma: Fünf Minuten im Jahr – wie soll das funktionieren?
Arican: Da kommen bestimmte Techniken und Materialien zum Einsatz. Wir hier in Deutschland arbeiten zum Beispiel mit einem Lavagemisch als Mulchmaterial. Wenn man das in ausreichender Tiefe einbringt, reduziert sich der Pflegeaufwand enorm. Natürlich verraten wir in der Sendung nicht alle Geheimnisse auf einmal, aber wir zeigen auch einige dieser kleinen Tricks und Lösungen. Und wir werden künftig noch mehr in die Tiefe gehen, gerade was klimaangepasstes Pflanzenwissen betrifft. Der Zuschauer soll etwas mitnehmen für den eigenen Garten.
prisma: Sind die Erkenntnisse aus Mallorca tatsächlich auf Deutschland übertragbar?
Arican: Das ist ein Aspekt, der mir sehr am Herzen liegt. Viele der Pflanzen, die wir auf Mallorca einsetzen, sind ausgesprochen trockenheitsresistent – und das wird auch bei uns in Deutschland zunehmend relevant. Es geht nicht nur um mediterranes Flair, sondern um Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen. Einige dieser Pflanzen vertragen auch Frost recht gut, was sie für bestimmte Regionen Deutschlands sehr interessant macht. In der Sendung zeigen wir also ganz bewusst auch Beispiele, die als Inspiration für deutsche Gärten dienen können.
"Schon als Kind war ich viel in der Natur"
telschau: Was hat Sie ursprünglich dazu gebracht, Landschaftsarchitekt zu werden?
Arican: Rückblickend war das eher ein Prozess als ein einzelner Moment. Schon als Kind war ich viel in der Natur. Ich habe mit meinen Eltern im Garten gearbeitet und bin viel gewandert. Auch wenn ich als Jugendlicher das Rasenmähen eher als Zwangsarbeit empfunden habe, blieb danach immer dieses gute Gefühl zurück: Ich hatte etwas geschaffen, etwas mit den eigenen Händen bewegt – und man sieht den Vorher-Nachher-Effekt.
tsch: Dann war es tatsächlich Ihr erster Berufswunsch?
Arican: Nach dem Abitur wusste ich zuerst nicht genau, wohin es gehen soll. Da hat mich mein Vater auf die Idee gebracht, eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner zu machen. Darauf habe ich mich dann auch eingelassen – erst zögerlich, dann immer überzeugter. In den ersten beiden Jahren war die Ausbildung war hart. Wind, Wetter, körperliche Arbeit – das war kein Eintauchen in eine romantische Naturidylle, sondern handfeste Erfahrung. Aber genau das hat mich geprägt. Nach dem Zivildienst habe ich Landschaftsarchitektur studiert und mit Diplom abgeschlossen. Da wusste ich: Das ist mein Weg.
prisma: Wie fühlt es sich an, wenn Sie heute auf ein abgeschlossenes Projekt blicken?
Arican: Das ist ein Moment, der tief berührt. Ich benutze das Wort "Stolz" selten und sehr bewusst – aber wenn ich auf einen fertigen Garten blicke, an dem ich maßgeblich mitgewirkt habe, dann empfinde ich genau das. Es ist nicht nur Stolz auf meine eigene Leistung, sondern vor allem auf mein Team, das mit großem Engagement und Professionalität hinter jedem Projekt steht. Ohne dieses Miteinander wäre vieles gar nicht möglich.
prisma: Gibt es Erlebnisse, die Sie in Ihrem Job besonders berühren?
Arican: Besonders bewegend sind die Momente, in denen wir gemeinsam mit den Kunden auf das Ergebnis blicken – auf einen Schwimmteich, eine harmonische Pflanzung, eine Atmosphäre, die Menschen wie Tiere gleichermaßen willkommen heißt. Und wenn ein Kunde dann glücklich ist, uns die Hand schüttelt, vielleicht sogar ein Geschenk überreicht als Zeichen seiner Dankbarkeit, dann war es all die Mühe wert.
Sein Traumgarten: "einer, der wirkt, als sei er schon immer da gewesen"
prisma: Haben Sie aus Ihre Arbeit auf Mallorca auch Inspirationen für Ihren privaten Garten gezogen?
Arican: Ich habe das Glück, dass mein Garten schon viele mediterrane Elemente enthält – einfach, weil mich diese Pflanzenwelt seit jeher fasziniert. Ich lebe am Niederrhein, in einer klimatisch begünstigten Region. Hier wachsen Lavendel, Albizien, Duftblüten oder der Seidenbaum erstaunlich gut – Pflanzen also, die man sonst eher in südlicheren Gefilden erwartet. Diese Auswahl war bewusst experimentell, aber erfolgreich. Ich wollte wissen: Was funktioniert auch in einem deutschen Garten, wenn man klug plant? Wenn ich jetzt erlebe, wie die Profis auf Mallorca arbeiten, gerade auf diesem hohen Niveau, dann sehe ich, dass wir oft in die gleiche Richtung denken. Da finde ich dann Bestätigung, dass mein Weg funktioniert.
prisma: Von welchem Garten träumen Sie?
Arican: Es klingt vielleicht überraschend, aber ich bin mit meinem jetzigen Garten tatsächlich sehr zufrieden. Dennoch: Wenn ich die Möglichkeit hätte, völlig frei zu gestalten, dann würde ich eine große Wasserlandschaft realisieren. Mit einem naturbelassenen Teich, einem Bachlauf und Rückzugsorten für den Menschen, für Tiere und Insekten. Es wäre ein Ort der Stille, der Balance, der Verbindung mit der Natur. Ich würde ausschließlich natürliche Materialien verwenden und in eine Kulisse einbetten, die den Blick weitet: Am liebsten hätte ich dafür eine bergige Landschaft, vielleicht die Alpen, im Hintergrund. Das wäre mein Bild von einem vollkommenen Garten – einer, der wirkt, als sei er schon immer da gewesen.
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH