"FAKT: Cold Case NSU": Neue Spuren rund um die Mordserie
Was weiß Beate Zschäpe, was sie den Ermittlern bislang nicht verraten hat? Diese Frage steht im Zentrum der brisanten neuen Dokumentation "FAKT: Cold Case NSU", die sich mit der Mordserie der NSU-Terroristen befasst und neue Spuren verfolgt.
Aussagen der seit knapp zwölf Jahren inhaftierten Zschäpe aus einer im Mai erfolgten ausführlichen Befragung durch einen Untersuchungsausschuss gaben Anlass für neue Recherchen. Es geht um den Verdacht, dass es schwerwiegende Ermittlungsfehler des BKA gegeben haben könnte. Könnte es – anders als das bislang angenommen – Verbindungen zwischen der in Heilbronn erschossenen Polizistin Michele Kiesewetter und dem Unterstützerumfeld des NSU gegeben haben? Bislang galt als sicher: Die Wege der Beamtin und des NSU hätten sich nie gekreuzt. Andeutungen von Zschäpe werfen nun neue Fragen auf. Inga Klees und Marcus Weller bemühen sich in ihrem Film um Aufklärung.
Andere Mordmotive denkbar
Die bisherige Lesart des Falls war, dass sich die Gewalttäter durch den Mord an Kiesewetter eine Waffe besorgt hätten, Die Polizistin wäre damit ein reines Zufallsopfer gewesen. Sollte es aber doch eine Verbindungslinie gegeben haben, wären auch andere Mordmotive denkbar: etwa Rache oder eine sogenannte "Verdeckungstat", um den damals im Untergrund agierenden Terrorkreis vor Polizeiermittlungen zu schützen.
Anlass für die neuen Recherchen geben auch Beteuerungen von Beate Zschäpe und ihres Anwalts Mathias Grasel in einem exklusiven Interview mit "FAKT". In dem Gespräch sagte sie den ARD-Reportern, sie sei in der Haft angeblich zu einem besseren Menschen geworden und wolle zu der Klärung der offenen Fragen beitragen. Unklar ist: Spricht die Terroristin die Wahrheit? Oder will sie lediglich erreichen, dass ihre Haftzeit doch noch verkürzt wird?
FAKT: Cold Case NSU – Di. 24.10. – ARD: 21.45 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
