Tim Burton beunruhigt von künstlicher Intelligenz: "Nimmt etwas von deiner Seele"
Die künstliche Intelligenz zieht immer mehr in die Filmwelt ein. Ein Trend, den "The Independent"-Regisseur Tim Burton bedrohlich findet. "Es nimmt etwas von deiner Seele oder Psyche, das ist sehr beunruhigend", bezieht der Hollywood-Star Stellung.
Das Internet ist inzwischen voll von Bildern und Videos, die sich die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz zunutze machen – etwa zu zeigen, wie es aussehen könnte, wenn Kult-Regisseur Wes Anderson, dessen Bildsprache legendär ist, einen "Star Wars"-Film drehen würde. Auch Tim Burton wurde diese vermeintliche "Ehre" zuteil: Erst kürzlich erschien ein "Buzzfeed"-Artikel, in dem Disney-Figuren mithilfe der Technologie in seinem Stil nachgebildet wurden – was dem "Beetlejuice"-Regisseur so gar nicht gefiel.
"Das saugt etwas aus dir heraus"
"Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, das man dabei hat", erklärte Burton im Interview mit "The Independent", "es erinnerte mich daran, dass andere Kulturen sagen: 'Mach kein Foto von mir, denn das nimmt dir die Seele.'" Zwar gefielen ihm einige Bilder, doch es missfiel ihm, dass sein Stil nachgeahmt wurde. "Das saugt etwas aus dir heraus", meinte er, "Es nimmt etwas von deiner Seele oder Psyche, das ist sehr beunruhigend, besonders wenn es mit dir zu tun hat. Es ist wie ein Roboter, der dir deine Menschlichkeit, deine Seele nimmt."
Burton ist nicht der einzige Regisseur, der zuletzt öffentlich über künstliche Intelligenz sprach: Auch "Avatar"-Regisseur James Cameron erklärte jüngst in einem Gespräch mit CTV News, dass die "Bewaffnung der KI die größte Gefahr" sei. "Ich denke, dass wir mit der künstlichen Intelligenz in ein nukleares Wettrüsten geraten werden", erläuterte Cameron, "und wenn wir sie nicht bauen, werden die anderen sie mit Sicherheit bauen, und so wird es eskalieren."
Der "Oppenheimer-Moment"
Auch "Oppenheimer"-Regisseur Christopher Nolan äußerte sich kürzlich zum Thema. Gegenüber Chuck Todd von NBC News verglich er sogar das moralische Dilemma, in dem sich Physiker J. Robert Oppenheimer bei der Entwicklung der Atombombe befand, mit der Weiterentwicklung der KI: "Wenn ich zum Beispiel mit den führenden Forschern auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz spreche, bezeichnen sie dies buchstäblich als ihren Oppenheimer-Moment", erklärte Nolan, "sie schauen auf seine Geschichte, um zu sagen: 'Okay, was sind die Verantwortlichkeiten für Wissenschaftler, die neue Technologien entwickeln, die unbeabsichtigte Folgen haben können?'"
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH