Auschwitz-Doku im ZDF: Zeitzeugen erzählen ihre Geschichte
                    
                    
                    
                    
                    
                    80 Jahre ist es her, dass das von den Nazis 1940 errichtete Konzentrationslager Auschwitz am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurde. Aus diesem Anlass wurden zahlreich Dokumentationen gesendet. Die Zahl der Überlebenden von Auschwitz schwindet hingegen von Jahr zu Jahr.
Dass die Dokumentationen oder Spielfilme in neuem Licht erscheinen, dafür sorgt die Aktualität – ein im Zeichen des Gaza-Konfliktes neu entflammter Antisemitismus, aber auch ein seit Längerem sich international steigernder gefährlicher Populismus und Nationalismus.
Die Geschichte der Musikerin Anita Lasker-Wallfisch
Wie bereits in anderen Dokumentationen wird auch in der ZDF-Doku "Überleben in Auschwitz" Zeitzeugenschaft mit Spielsequenzen verwoben. Der 45-minütige Film will nach Auskunft seiner Autoren "Geschichten von Opfern und Tätern, deren Wege sich im KZ Auschwitz kreuzen" erzählen. Dass die Zeitzeugen und ihre Geschichten längst keine Unbekannten mehr sind, sondern teils mit Verdienstkreuzen geehrt oder in Doku-Serien und Artikeln gewürdigt wurden, macht den Film nicht weniger essenziell.
Die am 17. Juli 1925 in Breslau geborene Jüdin Anita Lasker-Wallfisch, eine der letzten Überlebenden von Auschwitz und Bergen-Belsen, spielte als Cellistin im nachmals berühmten Mädchenorchester von Auschwitz. Noch immer erinnert sie sich an "den Wahnsinn, der damals geschehen ist". Unter anderem spielte sie auch dem sich "charmant" gebenden SS-Arzt Josef Mengele vor, der an der Rampe von Auschwitz aussortierte, wer arbeitsfähig sei oder nicht.
Eine der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz
Mengeles brutalen pseudomedizinischen Versuchen mit Zwillingen im Dienste der NS-Rassenideologie waren unter anderem auch die damals zehnjährigen Zwillinge Eva und Miriam Mozes ausgesetzt. Beide zählten zu den wenigen Überlebenden von Mengeles Experimenten und engagierten sich später stark im Gedenken an den Holocaust.
Der Film begleitet seine Protagonisten auch weit über die Zeit von Auschwitz hinaus. So ist die Geschichte der slowakischen Jüdin Helen Spitzer, die als sogenannter "Funktionshäftling" zum überleben Todeslisten führen musste, und des polnischen Häftlings David Wisnia besonders berührend. Beide trafen und verliebten sich unter Lebensgefahr heimlich im Todeslager und verloren sich nach dessen Befreiung aus den Augen. Erst nach 72 Jahren gab es dann für die nach Amerika Ausgewanderten in New York ein überraschendes Wiedersehen. Anita Lasker-Wallfisch ist mit jetzt 100 Jahren eine der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz.
Überleben in Auschwitz – Di. 04.11. – ZDF: 20.15 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH