Selbstreflexion als Tragikomödie: Regisseur Nicolas Wackerbarth blickt in seinem Film "Casting" hinter die chaotischen Kulissen einer Filmproduktion.
Filme über das Filmemachen haben in Hollywood eine lange Tradition. Hierzulande pflegt die im besten Fall selbstreflektierte und im schlechtesten narzisstische Sicht auf die eigene Branche noch ein Nischendasein. Filme wie Nicolas Wackerbarths Tragikomödie "Casting" stechen daher heraus: Der Regisseur wagt in seinem prominent besetzten Werk einen Blick hinter die Kulissen des Filmgeschäfts. Im Mittelpunkt steht Regisseurin Vera (Judith Engel), die ihren ersten Fernsehfilm drehen will und dafür noch einen Cast braucht. Doch trotz zahlreicher Kandidaten gibt es auch kurz vor Drehstart keine Hauptrolle.
Davon wiederum profitiert Gerwin (Andreas Lust), der Anspielpartner für Proben und Castings. Je mehr (prominente) Bewerberinnen es gibt, desto mehr verdient er. Mit dabei sind unter anderem Andrea Sawatzki, Ursina Lardi, Victoria Trauttmansdorff und Corinna Kirchhoff, deren Spiel das Business hinter der Entertainmentindustrie mit Humor und Tragik deutlich werden lässt. Schließlich lautet hier die wesentliche Frage, die sich inzwischen in allen Gesellschaftsbereichen stellt: Wer verkauft sich am besten?
Casting – So. 01.03. – ARD: 00.05 Uhr