Ein Hotelkoch wurde ermordet. Alle Spuren führen zu einer einzigen Familie. Im Fokus: das jüngste Mitglied – der kleine Jack. Dieser benimmt sich auffallend aggressiv.
Der kleine Jack Ulander (Uno Elger) benimmt sich komisch. In der Schule prügelt er sich mit einem Mitschüler. Niemand weiß, was mit ihm los ist. Doch der Mord an einem Hotelkoch bringt eine Lawine an Enthüllungen ins Rollen, in deren Zentrum der Junge steht. Der 24. Fall von Kommissar Robert Anders (Walter Sittler) "Der Kommissar und das Meer – Der wilde Jack", den das ZDF nun erneut zeigt, entwickelt sich im Verlauf der Handlung zur familiären Tragödie von großer emotionaler Wucht.
Jacks Vater Kris (Andréas Utterhall) war früher kriminell und gerät daher in Verdacht, für den Mord am Koch Ben Jonsson (Viktor Akerblom) verantwortlich zu sein. Beim Vorbestraften fehlt allerdings jedwedes Tatmotiv. Ein solches hat hingegen David Hellgren (Linus Wahlgren), der Onkel von Jack. Regisseur Thomas Roth und Autorin Annette Hess erzählen ihre Geschichte zwar komplex, aber nie zu kompliziert. Was anfänglich noch relativ durchschaubar anmutet, entwickelt sich zum komplexen Porträt einer zutiefst dysfunktionalen Familie. Das zentrale Thema des Fernsehfilms ist die Auswirkung von physischer und psychischer Gewalt auf Kinder und erwischt den Zuschauer im schockierenden Finale eiskalt. Täter sind hier gleichsam Opfer, und nichts ist so, wie es zunächst scheint.
Besonders beeindruckend sind die Leistungen des jungen Uno Elger in seiner Rolle als Jack und die von Vanja Blomkvist als demenzkranke Ingrid Hellgren, die den denkwürdigsten, weil symbolischsten Satz des Filmes spricht: "Ja, diese Tür ist immer verschlossen, und ich weiß nicht, warum."
Der Kommissar und das Meer – Der wilde Jack – Mi. 05.02. – ZDF: 20.15 Uhr