Die Arktis wurde lange mit menschenfeindlicher Kälte verbunden. Doch die Schönheit ihrer Natur ist ebenso wenig von der Hand zu weisen. Wie der Klimawandel und die Gier des Menschen diese bedrohen, zeigt ein sehenswerter ARTE-Dokumentarfilm, der nun als "Terra X"-Dreiteiler im ZDF wiederholt wird.
Es sind Prognosen, die Angst machen: Bereits in den 2030er-Jahren, mahnen Forscherinnen und Forscher, könnte der arktische Sommer eisfrei sein. Welche verheerenden Auswirkungen dies auf das allgemeine Weltklima haben könnte, lässt sich heutzutage nur erahnen. Grund für diese Entwicklung ist der Klimawandel, der jenseits des Breitengrades 66,5 Grad Nord schon jetzt viermal schneller voranschreitet als auf dem Rest des Planeten. Doch ist diese Berechnung überhaupt aktuell? Ein dreiköpfiges Forscherteam der Universität Kopenhagen ist sich da nicht so ganz sicher: In Grönland untersuchen sie seit einigen Jahren Schmelzwasserabflüsse, Filmemacher Freddie Röckenhaus begleitet sie dabei. Im Januar war sein 90-minütiger Dokumentarfilm "Die Arktis" bereits bei ARTE zu sehen. Nun zeigt das ZDF den Film erneut, aufgeteilt auf drei Episoden der Doku-Reihe "Terra X: Die Arktis – 66,5 Grad Nord".
"Schon frühere Messungen des Teams haben ergeben, dass das Tauen unterhalb des Grönland-Eisschildes bei Weitem größer ist als bisher angenommen", heißt es in der Dokumentation. Gleichzeitig setze das Tiefenschmelzwasser viel größere Mengen an besonders klimaschädlichem Methan frei. Mit anderen Worten: Die bisherigen Klimamodelle müssten womöglich neu berechnet werden. Doch es sind nicht nur die schlechten Nachrichten, die der 66-jährige Dortmunder zum Gegenstand seines Dokumentarfilms macht. Sein größtes Anliegen scheint vielmehr zu sein, die Schönheit dieses besonderen Fleckchens Erde einzufangen, solange es noch existiert.
Minutenlang fliegt die Kamera über Eis- und Geröllwüsten, bildet Vulkane und üppige Wälder gleichermaßen ab. Im norwegischen Spitzbergen wiederum kämpfen Eisbären mit dem immer früher schmelzenden Eis, das ihren mächtigen Pranken zu wenig Halt für die Jagd gibt. Dazwischen kommen immer wieder Forscherinnen und Forscher zu Wort. "Eisige Schönheit" lautet folglich der Titel dieser ersten Episode.
Die Teile zwei und drei thematisieren "Die Jagd nach Schätzen" (am Sonntag, 29. Oktober) und "Das großes Schmelzen" (Sonntag, 5. November) jeweils um 19.30 Uhr im ZDF. Dabei geht es unter anderem um den Hunger nach Rohstoffen der an die Arktis angrenzenden Nationen und um die Eiswüste als touristisches Ziel.
Terra X: Die Arktis – 66,5 Grad Nord – So. 22.10. – ZDF: 19.30 Uhr