Die Drei von der Müllabfuhr - Mission Zukunft
13.08.2021 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
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Originaltitel
Die drei von der Müllabfuhr
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Fernsehfilm, Komödie

Praktikum in Orange

Von Christopher Schmitt

Im dritten Teil der ARD-Reihe müssen sich die Müllmänner um Uwe Ochsenknecht mit einem bocklosen Praktikanten aus der "Fridays-For-Future"-Bewegung und Social Media herumschlagen.

Als das Müllauto am Pausenhof der Schule vorbeifährt, trauen die Müllmänner ihren Augen nicht: Aus der schwarzen Tonne steigt Rauch auf, einer der skandierenden "Fridays-for-Future"-Aktivisten hat den Müll angezündet. Ein Wort gibt das andere, und nach einer Respektlosigkeit rutscht Werner (Uwe Ochsenknecht) die Hand aus – das zugehörige Video geht viral. Umweltschutz und Digitalisierung: Der dritte Film der komödiantischen ARD-Reihe, "Die Drei von der Müllabfuhr – Mission Zukunft" (2020), trägt den Namen nicht umsonst. Allerdings bilden diese großen Themen im wiederholt gezeigten Film von Hagen Bogdanski lediglich einen groben Rahmen für persönliche Geschichten.

Denn sowohl für den "Käpt'n" der Müllabfuhr-Truppe als auch den brandstiftenden Schüler Dennis (Ben Litwinschuh) hagelt es Konsequenzen. Beide sollen sich für ein einwöchiges Schülerpraktikum zusammenreißen, das Revoluzzer Dennis wieder in die Spur bringen und die Müllabfuhr in besserem Licht dastehen lassen soll. Jedoch macht es der Jugendliche dem Dickkopf Werner, Tarik (Aram Arami) und Ralle (Jörn Hentschel) mit seiner Null-Bock-Attitüde nicht gerade einfach ...

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Anecken, wo immer es geht

Schwarze Tonnen durch die Gegend schleppen, kann schließlich nicht seine Zukunft sein. "Ich will den Regenwald wieder aufforsten, den Diesel abschaffen. Alles das, was ihr verpasst habt." Aus Dennis' Sätzen spricht ebenso die berechtigte Wut eines Jugendlichen auf die Haltung der Vorgänger-Generationen, wie die pubertäre Aufmüpfigkeit eines Teenagers, dessen Welt nur schwarz oder weiß kennt. Dabei geht seine Leck-Mich-Mentalität doch deutlich über die üblichen Querelen eines Heranwachsenden heraus. Der 16-Jährige eckt an, wo immer es geht.

Dem jungen Ben Litwinschuh gelingt es hervorragend, diese gefühlte Ungerechtigkeit, als wäre die ganze Welt gegen ihn, zu verkörpern. Die kurzen Wutanfälle sind ebenso authentisch wie seine bockige Verweigerungshaltung samt diverser Respektlosigkeiten. Orangene Müllmann-Overalls? "Das ziehe ich nicht an." Und ob er das tut, wenn er keine Wahl hat.

"Mülle meets Future"

Symbolisch ausgetragen wird der Generationenkonflikt neben dem Umwelt-Thema auch auf digitalem Gebiet. Die doch eher altbackenen Müllmänner haben keine Ahnung vom Bloggen. Aber genau das möchte ihr Chef: Präsenz auf Social Media und so die jungen Leute erreichen – unter dem Arbeitstitel "Mülle meets Future". Da bietet es sich natürlich an, den zwangsverpflichteten Digital Native einzuspannen, der ordentlich Talent dafür mitzubringen scheint. Wenngleich die Charakter-Beziehungen überwiegend in äußerst erwartbaren Bahnen verlaufen, ist es nett zu beobachten, wie sich der Problem-Teenie und die drei Männer in Orange langsam annähern.

Teilweise wirkt der Fernsehfilm thematisch etwas überladen, da neben dem Praktikum samt Generationen-Clinch auch die schwierigen Familienverhältnisse von Dennis, dessen Freundin sowie deren Verhältnis untereinander ausgeklügelt werden: ein Ringen um die Zukunft der Jugendlichen. Hinzu kommt Werner auf der Suche nach dem privaten Glück und die Geschichte um seinen neuen Schwiegersohn, der ihm bisher verheimlicht wurde. Der Kurzweil tut das jedoch keinen Abbruch. Die größtenteils locker erzählte Story wird hier und da um Emotionales angereichert. Und letztlich lernen Zuschauerinnen und Zuschauer zudem: Auch Mülltrennung trägt ihren Teil zur Rettung des Klimas bei.

Die Drei von der Müllabfuhr – Mission Zukunft – Fr. 13.08. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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