Die Waschbären von Berlin
04.10.2025 • 08:05 - 08:55 Uhr
Natur + Reisen, Tiere
Lesermeinung
Überall, wo sich Waschbären einnisten, können sie erhebliche Schäden anrichten – vor allem in Dächern und auf Dachböden.
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Waschbären: Ursprünglich stammen sie aus Nordamerika, doch seit gut 100 Jahren breiten sie sich auch in Europa aus – vor allem in Deutschland.
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Als ausgesprochene Allesfresser sind Waschbären extrem anpassungsfähig. Selbst in Großstädten wie Berlin finden sie ausreichend Nahrung. Schätzungen gehen von derzeit etwa 1.000 Tieren im Stadtgebiet aus.
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Dass nicht alle so tolerant sind wie sie, bekommt Tierärztin Mathilde Laininger zu spüren – oder vielmehr die kleinen Waschbären, die momentan beinahe täglich aus allen Teilen Berlins zu ihr gebracht werden.
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Originaltitel
Die Waschbären von Berlin
Produktionsland
D, F
Produktionsdatum
2022
Natur + Reisen, Tiere

Die Waschbären von Berlin

Es fing alles harmlos an: Als der Berliner Tierärztin Mathilde Laininger zwei verwaiste Waschbären in die Praxis gebracht wurden, nahm sie die Tiere bei sich auf. Weil Waschbären jedoch in Europa als invasive Tierart gelten, ist es verboten, kranke oder verletzte Tiere nach ihrer Genesung wieder in die Natur zu entlassen. Also baute Mathilde Laininger ihren Schützlingen ein Gehege, legte einen Sachkundenachweis vor und beantragte eine private Haltungsgenehmigung. Über Veröffentlichungen in den sozialen Medien erreichten Ersatzmama Mathilde und ihre gerettete Waschbärenbande schnell einen hohen Bekanntheitsgrad - mit der Folge, dass ihr bald Berliner aus allen Teilen der Stadt verwaiste Waschbärwelpen brachten und ihre Praxis unfreiwillig zur Auffangstation wurde. Nur einer der Gründe, dass die Berliner Tierärztin mit Gleichgesinnten den Verein "Hauptsache Waschbär" gründete, der sich für den Schutz der bei vielen unbeliebten Tiere einsetzt und in Berlin ein wichtiges Pilotprojekt starten will: Die wilden Waschbären der Hauptstadt sollen gefangen, kastriert und anschließend wieder in die Natur entlassen werden. Mit dieser tierschutzgerechten Methode soll die Zahl der Berliner Waschbären erfolgreich eingedämmt und Mensch-Waschbär-Konflikte reduziert werden. Denn in menschlichen Siedlungen können Waschbären erhebliche Schäden anrichten, vor allem, wenn sie in Dächer und auf Dachböden gelangen. Dessen ist sich auch Carolin Weh bewusst. Die Wildtierbiologin erforscht seit mehreren Jahren das Verhalten von Waschbären im städtischen Umfeld und berät im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung Menschen, die Probleme mit Waschbären haben. Hausbesitzer Sebastian, in dessen Kamin sich eine Waschbärin mit ihren Jungen eingenistet hat, ist einer der unkomplizierteren Fälle, die Problemlösung einfach und günstig. Große Gebäudekomplexe wie das ehemalige Obdachlosenasyl Wiesenburg waschbärsicher zu machen, ist da schon deutlich komplexer. Dennoch ist auch Carolin Weh sicher: Eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Waschbär ist möglich.

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