"Die Wilden" in den Menschenzoos
29.09.2018 • 20:15 - 21:45 Uhr
Spielfilm, Dokumentarfilm
Lesermeinung
In London trifft Cunningham (nicht im Bild) auf Guillermo Antonio Farini, den größten Impresario von Völkerschauen, der im Royal Aquarium Buschmänner aus der Wüste Namib präsentiert. Mit dieser berühmten Fotografie wurde für seine Ausstellung geworben.
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Dieses verschreckte kleine Mädchen an der Seite seiner Mutter ist Petite Capeline. Als sie zweieinhalb Jahre alt ist, werden sie mit anderen Ureinwohnern im Sommer 1881 aus einem Dorf im fernen Patagonien entführt und nach Europa verschleppt.
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Sie stehen für viele Tausend ausgestellte Menschen, deren Namen in Vergessenheit geraten sind: Marius Kaloie und seine Stammesangehörigen, Kanaken aus Neukaledonien.
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Moliko, Kalina aus Französisch-Guayana, mit ihrem Kind: Auch sie steht für viele Tausend ausgestellte Menschen, deren Namen in Vergessenheit geraten sind.
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1906 ist Carl Hagenbeck reich genug, um sich den Bau eines riesigen Zoos in Hamburg leisten zu können: Über dem Eingangstor des Zoos sind Menschen- und Tierstatuen zu sehen. Diese Männer und Frauen wurden also auf eine Stufe mit den Tieren gestellt.
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Kinder, Frauen und Männer wurden zur Schau gestellt, um eine Hierarchie der "Rassen" zu fördern und die Kolonialisierung der Welt zu rechtfertigen.
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In einem "schwarzen Lager", wie die Dörfer für die Ureinwohner heißen, lernt Cunningham einen Aborigine kennen, den er Tambo nennt. Dieser Name verweist auf die amerikanischen "Blackface Minstrel Shows", in denen Weiße mit rußgefärbten Gesichtern auftreten.
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Hint
Synchronfassung, Online verfügbar von 29/09 bis 28/11
Produktionsland
Frankreich
Produktionsdatum
2017
Spielfilm, Dokumentarfilm

Von der Pseudowissenschaft zum Rassenwahn

Von Hans Czerny

Massenhaft wurden im 19. Jahrhundert Menschen als "Wilde" im Zoo oder Zirkus ausgestellt. Bildung wurde vorgeschoben.

Sie waren eine Attraktion – im Zirkus, in Theatern, in Anatomiesälen – und sogar im Zoo: Von der Mitte des 19. bis weit ins 20. Jahrhundert wurden Menschen aus Kolonialländern als Sensationsobjekte zur Schau gestellt. Rund 35.000 "Wilde" wurden unter dem Deckmantel der kulturellen Fortbildung vorgeführt, unter den eineinhalb Milliarden Besuchern gedieh ein früher Rassismus. Immer furchterregender mussten die Vorgeführten sein, man wollte damit die Hierarchie der Rassen zementieren. Die Dokumentation "Die Wilden in den Menschenzoos" (ARTE France, 2017) geht nun dem Schicksal von sechs der einst Gezeigten mithilfe von Experten und Zeitzeugen auf den Grund.

Darüber hinaus beleuchtet die Dokumentation anhand der Schicksale der Menschen aus Feuerland, Australien und Französisch-Guyana, aus dem Kongo, Senegal und Neu-Kaledonien den Wandel von einem pseudowissenschaftlichen Rassismus im 19. Jahrhundert zum politischen Alltags- und Massenrassismus des 20. Jahrhunderts.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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