China will die Welt neu vernetzen und hat dafür bereits 900 Milliarden Euro investiert. Es geht um Absatzmärkte und politischen Einfluss auf dem Globus.
Industriepolitische Vorhaben haben in der Volksrepublik China eine Dimension, von der Politiker hierzulande nur träumen können. Schon allein der Name des "Seidenstraßen"-Projekts, das die Weltmärkte von Ost nach West neu verbinden soll, hat eine mythische Komponente und knüpft an alte Traditionen an. Heute führen Güterzug-Eisenbahnlinien vom Reich der Mitte aus quer durch die asiatische Steppe und enden als wirtschaftlich bedeutsamer Brückenkopf im ansonsten eher tristen Duisburger Binnenhafen. "Die neue Seidenstraße – Chinas Griff nach dem Westen" dokumentiert in zwei Teilen das gigantische Infrastrukturprojekt, das 65 Länder umfasst und zwei Drittel der Weltbevölkerung unmittelbar betrifft. Es ist ein völkerverbindendes Unternehmen, für das China bereits 900 Milliarden Dollar investiert hat, aber auch ein erbitterter Kampf um Absatzmärkte und politischen Einfluss in der Welt.
Der zweite Teil der Dokumentation "Die neue Seidenstraße – Chinas Griff nach Westen" wird am Donnerstag, 3. Januar, um 22.15 Uhr, im ZDF ausgestrahlt. Dann wird unter anderem die strategische Bedeutung der chinesischen Investitionen am Waren-Bahnhof in Duisburg beleuchtet. Bislang endet hier die "Seidenstraße" in einer Art Einbahn-Regelung: Die meisten Container-Züge rollen aus dem Ruhrgebiet leer zurück in ihre Heimat.