Das einfühlsame Porträt aus der "Lebenslinien"-Reihe im BR versucht Teile der Vita von Konstantin Wecker nachzuzeichnen, der dieser Tage 75 Jahre alt wird und auf viel Poesie, Glück und Erfolg, aber auch auf Exzesse und heftige Lebenskrisen zurückblicken kann.
Nein, es ist kein bisschen zynisch, wenn man feststellt, dass ein Ausnahmekünstler wie Konstantin Wecker in all seiner Genialität, Gebrochenheit und Widersprüchlichkeit fast schon das Musterbeispiel für einen Beitrag aus der BR-Porträtreihe "Lebenslinien" ist. Kaum ein deutscher Liedermacher ist bekannter als er – und dass nicht nur für seine Bühnenerfolge, seine oft wundervoll einfühlsamen Alben, sein politisches Engagement, seinen Mut zur oft markigen Meinung, sondern auch für seine Abstürze, seine Exzesse und seine schweren Lebenskrisen. Es gibt so viel zu erzählen über diesen bewegten Mann, und sein bevorstehender 75. Geburtstag am 1. Juni ist fürwahr ein guter Anlass, auf viele Höhen und einige Tiefen in einer spannenden Vita zurückzublicken.
Dabei kommt das Porträt von Ute Casper dem Künstler nahe. Wecker blickt zurück auf seine Jugend, die nicht immer glücklich war unter einer dominanten Mutter und einem viel beschäftigten, längst verstorbenen Vater. Seinen Weg findet das Multitalent lange nicht. Und wenn er Halt gefunden hat, drohen doch auch immer wieder rutschige Nebenwege. In die Schlagzeilen schafften es seine Drogen-Eskapaden, die langen Gerichtserfahren und ein Gefängnisaufenthalt. Erfolg und Misserfolge gehören für Wecker immer zusammen. 2009 hat er darüber sogar das Buch "Die Kunst des Scheiterns" geschrieben.
Ebenfalls im Mittelpunkt einer Doku-Nahbetrachtung steht Konstantin Wecker auch an seinem eigentlichen Jubeltag, am Mittwoch, 1. Juni. Dann strahlt ebenfalls das BR-Fernsehen um 22.00 Uhr den Lebensbericht "Die Fenster offen, um zu fliegen" aus.
Lebenslinien: Konstantin Wecker – Mit Wut und Leidenschaft – Mo. 30.05. – BR: 22.00 Uhr