Zwei Tage nach der Eröffung des 188. Oktoberfests am 16. September sendet der BR eine "Lebenslinien"-Ausgabe zum abenteuerlichen Werdegang des Traditionswirts Ludwig Hagn, der 60 Jahre lang in Wiesnzelten regierte.
60 Jahre lang war Ludwig, genannt "Wiggerl" Hagn Festzelt-Wirt auf der Wiesn. Drei Jahre nach der Übernahme des Schützenfestzelts starb 1956 sein Vater. Die Mutter, die als Witwe wenig Chancen für eine Anerkennung als Wiesnwirtin sah und daher befürchtete, die Lizenz zu verlieren, stellte den damals 16-jährigen Wiggerl an ihre Seite, als jüngsten Festzeltwirt aller Zeiten. Nun wird in einem "Lebenslinien"-Porträt gewürdigt.
Es war der Beginn einer über 60-jährigen Oktoberfest-Geschichte. Nach der Leitung des Schützen-Festzelts übernahm Hagn, einziger Sohn einer Wirtsfamilie, dann 1979 das um Vieles größere Löwenbräu-Festzelt. Der Mann mit dem freundlichen Gesicht und dem "Es ist erreicht"-Schnurrbart entschloss sich im Januar 2019 zum endgültigen Rücktritt – allerdings nicht, ohne seine Tochter Stephanie mit Zustimmung der Stadt München zu seiner Nachfolgerin gemacht zu haben.
Eine Wiesn ohne den Urbayern war allerdings nur schwer vorstellbar. "Wer drückt dann den Knopf, der den Löwen zum Brüllen bringt, wer zapft das erste Fass an?", so hieß es. "Ich weiß nicht, wer das dann macht. Wenn ich aufhöre, höre ich auf", sagte Hagn. Nur zum Schein ausscheiden wollte er nicht.
Lebenslinien: Mein Traum vom ewigen Oktoberfest – Mo. 18.09. – BR: 22.00 Uhr