Eine alleinerziehende Mutter meint, bei ihrem neuen Job in Abu Dhabi den beim Tsunami 2004 verstorben geglaubten Ehemann wiedergesehen zu haben. Nur ein Trugbild? In drei Teilen erzählt der kanadisch-französisch-deutsche Thriller von Agenten, Spionage und sonstigen Täuschungen im Wüstenstaat.
Die Französin Claire (Marie-Josée Croze) ist mit einem doppelten Trauma unterwegs. Zum einen verschwand Ehemann Gabriel (Clive Standen) 2004 beim großen Tsunami-Unglück in Thailand. Geblieben ist Claire der mittlerweile 15-jährige Sohn Zack (Thomas Chomel). Zudem glaubt die Sicherheits-Expertin, den Testlauf in einem kasachischen Atomkraftwerk versemmelt zu haben – damals gab es einige Tote. Als die vom Leben Geschundene, mittlerweile ist sie mit dem Deutschen Jonas (Hannes Jaenicke) zusammen, einen neuen Job in Abu Dhabi erhält, scheint es, als würde endlich Ruhe in ihr Leben einkehren. Dann sieht Claire während eines Restaurant-Besuches im luxuriösen Sunset Tower den totgeglaubten Gabriel. War es nur eine Täuschung? Kann es wirklich sein, dass ihr Geliebter von damals überlebte, sich aber nicht mehr gemeldet hat? Claire wird zur Privatdetektivin und stellt mit Hilfe des einheimischen Taxifahrers Bassem (Chadi Alhelou) eigene Nachforschungen an.
Konzipiert als sechsteilige Miniserie, erzählt die internationale Koproduktion im ZDF nun über dreimal 90 Minuten von Agenten, Spionage und sonstigen Täuschungen vor spannend inszenierter Wüstenstaat-Kulisse. Fast möchte man sagen, die Schauplätze sind noch das Interessanteste an diesem eher reißbretthaft zusammengehämmerten Thriller. Viele Handlungsideen sah man so oder so ähnlich schon besser umgesetzt.
Nach neuen Thriller-Twists, besonders feinfühlig ausgeloteten Charakteren oder einer besonderen Atmosphäre sucht man vergebens. Auch die Dialoge (Drehbuch: Franck Philippon, Benedicte Charles, Olivier Pouponneau) sind Stangenware. Teil zwei und drei zeigt das ZDF an den beiden nachfolgenden Sonntagen, am 29. März und 5. April, jeweils um 22.15 Uhr.
Zum Erfolgsplan des Projektes "Mirage – Gefährliche Lügen" gehören natürlich auch Darsteller, die dem internationalen Fernsehmarkt, vor allem jenen in den produzierenden Ländern, bekannt sind. Hauptdarstellerin Marie-Josée Croze gehört zu den renommiertesten kanadischen Schauspielerinnen. Sie spielte in Filmen wie "Schmetterling und Taucherglocke" oder dem preisgekrönten Werk "Invasion der Barbaren" von Denys Arcand, für das sie 2003 bei den Filmfestspielen in Cannes als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.
Während man Hannes Jaenicke in der Rolle ihres aktuellen Film-Lebensgefährten in Deutschland wohl nicht mehr vorstellen muss, verdingte sich der Ire Clive Standen, bekannt als Rollo aus der Serie "Vikings", als totgeglaubter Ehemann. Regie beim leidlich spannenden, aber immerhin die "Vereinigte Emirate"-Wüstenstadt Abu Dhabi spektakulär in Szene setzenden Thriller führte der Kanadier Louis Choquette, der durch die Cop-Serie "19-2" bekannt wurde.
Mirage – Gefährliche Lügen (1) – Mo. 08.06. – ZDF: 22.15 Uhr