Eine Frau ertrinkt im Meer – in die Tiefen gerissen von einer Ankerkette: War es wirklich ein Selbstmord? Der 15. Fall der opulent ausgestatteten Schwedenkrimi-Reihe gibt Staatsanwältin Nora (Alexandra Rapaport) knifflige Fragen auf.
Es hätte der perfekte Sommertag, noch dazu das Hochzeits-Jubiläum, sein sollen. Doch dann sitzt der bekannte Golfspieler Theo Skoog (Björn Bengtsson) zu Beginn des TV-Krimis "Mord im Mittsommer", dessen Fall 15 ARTE nun in einer Wiederholung zeigt, völlig verzweifelt auf einem Bootssteg. Er muss sich den Fragen der Ermittler stellen. Was er erzählt, schockiert zutiefst: Seine Frau Lilli (Cecilia von der Esch) habe sich auf bizarre Weise selbst getötet – indem sie sich von einem Segelboot-Anker in die Tiefe ziehen ließ. Rettungsversuche: vergeblich! Doch dann kommen den Ermittlern Zweifel: War es wirklich Suizid? Theo wird schwer beschuldigt – ausgerechnet von Lillis Mutter Anki (Mia Benson).
An der Krimireihe "Mord im Mittsommer", die seit 2010 produziert wird, scheiden sich die Geister. Wer Krimi als Drama mit Verbrechen interpretiert, wer gar ein realistisches Abbild der Welt und ihrer Abgründe sucht, ist hier fehl am Platze. In der schwedisch-deutschen Koproduktion, über die auch die nordische Tourismus-Branche glücklich sein dürfte, gibt es schöne Menschen in malerisch weich gezeichneten Interieurs (skandinavischer Stil) und atemberaubenden Exterieurs (Schären-Landschaft rund um Stockholm).
Sollte die attraktive, von Alexandra Rapaport gespielte Staatsanwältin mal schnell nach Hause auf ihre Urlaubsinsel Sandhamm müssen, wird sie selbstredend von einem George Clooney-haften, graumelierten Kommissar mit einem schicken Boot per Wassertaxi bis an die Tür gebracht. Kriminelle haben hier keine Chance, am Ende siegt das Gute und die Schönheit. Handwerklich gutes Fernsehen ist das allemal.
Mord im Mittsommer (Fall 15) – Fr. 08.09. – ARTE: 20.15 Uhr