Nächte vor Hochzeiten
09.08.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Drama
Lesermeinung
Mely (Seyneb Saleh, 2. v. li.) wird von ihren Freundinnen Julia (Katharina Hintzen, re.), Vitória (Vespa Vasic, 2. v. re.) und Aylin (Aylin Öcal, l.) mit einem Junggesellinnenabschied überrascht.
Vergrößern
Paul (Anton Spieker, re.) gerät vor dem Karaokeclub in eine Schlägerei mit Nazis.
Vergrößern
Vor der Karaokebar verteidigt Mely (Seyneb Saleh, re.) den Freund von Volker (Frank Casali, 2. v. re.), Paul (Anton Spieker, 2. v. li.) und Christian (Nicolò Pasetti, li.) vor einem Nazi.
Vergrößern
Dass Paul (Anton Spieker, re.) und Mely (Seyneb Saleh, li.) in der Notaufnahme den Brautwalzer zum Spaß ausprobieren, hat weitreichende Folgen.
Vergrößern
Originaltitel
Nächte vor Hochzeiten
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Fernsehfilm, Drama

Wo die Liebe so hinfällt

Von Paula Oferath

Zwei Paare stehen kurz vor ihrer Hochzeit. Doch eine unerwartete Begegnung wirbelt alles durcheinander. "Nächte vor Hochzeiten" ist ein Film, der fragt: Was ist, wenn das Herz plötzlich einen anderen Weg geht?

Wo Liebe wohnt, wird das Unmögliche plötzlich greifbar. Dass dieser Satz mehr ist als bloße Poesie, beweist der ARD-Film "Nächte vor Hochzeiten" eindrucksvoll. Er erzählt von Gefühlen, die alles ins Wanken bringen – ebenso hart wie nachvollziehbar.

Mely (Seyneb Saleh) und Matthias (Nico Rogner) stehen kurz vor dem vermeintlich schönsten Tag ihres Lebens: ihrer Hochzeit. Gleichzeitig soll nun auch ihr lang ersehnter Traum, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, in Erfüllung gehen. Ein doppelter Triumph, die totale Harmonie. Zumindest auf den ersten Blick. Auch Saskia (Hanna Plaß) und Paul (Anton Spieker) bereiten sich auf ihren großen Moment vor, der mit einem ausgelassenen Junggesellenabschied seinen Auftakt findet. Die beiden sind schon so lange ein Paar, und auch sie sind sich sicher: Sie wollen heiraten.

Doch Saskia, die Langzeitstudentin, kämpft mit den Erwartungen anderer und manchmal auch mit sich. Ist das Liebesglück von Saskia und Paul tatsächlich so stabil, wie es scheint?

Eine Begegnung, die alles auf den Kopf stellt

Und dann geschieht das Unerwartete: Mely trifft auf Paul. Zwei Menschen, die nicht füreinander bestimmt sein sollten. Doch zwischen ihnen knistert eine Art elektrische Spannung, eine stille, unausgesprochene Anziehung, die sich nicht mehr leugnen lässt. Was als flüchtige Begegnung beim eigenen Junggesellenabschied beginnt, wird zu einem inneren Beben. Beide stehen kurz vor der Trauung. Doch wie sicher kann man sich seiner Gefühle sein, wenn eine einzige Begegnung genügt, um alles infrage zu stellen?

Regisseur Ingo Rasper inszenierte dieses emotionale Verwirrspiel mit erstaunlicher Intensität. Da nimmt eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle Fahrt auf. Überall ist Sehnsucht, Zweifel, innerer Konflikt, brennen die Fragen: Was ist moralisch richtig? Was menschlich vertretbar? Gibt es überhaupt einen Pfad, der frei von Schuld ist? Gibt es so etwas wie "Schuld" in der Liebe überhaupt?

"Menschlich, nachvollziehbar und unglaublich dramatisch"

Schauspielerin Hanna Plaß zeigt sich im Interview begeistert und nennt Sathyan Ramesh einen hervorragenden Autor: "Er schafft es, Romanzen zu schreiben, die von großartig gezeichneten Charakteren leben. Bei ihm hat das alles einen ganz eigenen Kern. Genau deshalb war ich beim Lesen total begeistert. Es gibt immer wieder Szenen, bei denen man denkt: 'Oh nein! Oh Gott, machen die das jetzt wirklich?!' Was erzählt wird, ist menschlich, nachvollziehbar und gleichzeitig so unglaublich dramatisch."

Saskia steckt in ihrem Leben in einer Phase fest, in der es scheinbar nicht vorangeht. Auch im echten Leben kennt die Schauspielerin diese inneren Kämpfe nur zu gut – besonders, wenn es um das Thema Selbstliebe geht. Offen gesteht sie im Gespräch: "Es fällt mir wirklich schwer, liebevoll mit mir umzugehen, mich selbst zu beruhigen und mir das Gefühl zu geben, gut genug zu sein – so, wie ich bin. Ich muss mich immer wieder bewusst daran erinnern: Es ist gut so, wie du bist."

Das Drehbuch von Sathyan Ramesh besticht durch seine authentische Nähe zum echten Leben. Es erzählt eine krasse Geschichte, die aber, wenn wir uns ehrlich machen, jedem widerfahren könnte. Ein bittersüßer Film voller leiser Tragik und ungeahnter Wahrheiten.

Nächte vor Hochzeiten – Sa. 09.08. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Dr. Andreas Hagemann
Gesundheit

So entkommen Sie der Einsamkeitsspirale

Einsamkeit betrifft Menschen jeden Alters und Geschlechts und kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Die WHO bezeichnet sie als Pandemie des 21. Jahrhunderts. Doch es gibt Wege, diesem Gefühl entgegenzuwirken.
Martin Brambach im Anzug.
TV-News

"Mit Herz und Hilde": Martin Brambach über seine Rolle als Ronnie

Martin Brambach macht nicht nur als Tatort-Ermittler eine gute Figur. In „Mit Herz und Hilde“ spielt er Ronnie, einen Mann, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, dabei aber gleichzeitig die Gegenwart nicht aus den Augen verliert.
Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.