Spaß und das Jahr 2023? Da muss man schon Profi sein, um die beiden Dinge zusammenzubringen. Dieter Nuhr, Satire-Beauftragter des Ersten, wagt den Spagat, und er hat ja schon gewaltige Erfahrung in dem gewiss nicht leichter werdenden Job. Wen oder was man wohl durch den satirischen Kakao ziehen kann?
Für viele gehört der einstündige Jahresrückblick von Dieter Nuhr fest zu den Riten des Jahresausklangs dazu. Und doch ist es seit Jahren ein schwieriger Job, unseren Zeiten – also im satirischen Sinne – etwas Unterhaltendes abzugewinnen: Es herrscht weiter Krieg in Europa, die Demokratie ist unter Beschuss, manche sehen sie sogar schon wanken. Und die Regierung? Gibt kein gutes Bild ab, oder verkauft sie sich einfach nur schlecht? Okay, immerhin Corona ist mittlerweile ein Infekt wie viele andere, die uns im Leben heimsuchen. Kann man darüber lachen? Aber es gibt ja noch die vielen anderen kleinen und großen Themen, die uns mit Sorge, Freude, aber auch hysterischem Gelächter auf die Probleme der Welt reagieren lassen.
Seit 2004 blickt Kabarettist Dieter Nuhr, mittlerweile 63 Jahre alt, satirisch auf das Jahr zurück. Anfangs unter dem beim Satiriker beliebten Wortspiel-Titel "Nuhr ein Jahr". Seit 2013 jedoch unter der staatstragenden Dauer-Headline "Nuhr 20... – Der Jahresrückblick". Die Show, traditionell wenige Tage vor Ausstrahlung im Berliner Friedrichstadt-Palast aufgezeichnet, ist trotz ihrer eher spröden Form – ein Mann allein vor Publikum – ein veritabler Quotenhit im Ersten. Im Vorjahr schalteten bei "Nuhr 2022" 3,9 Millionen Zuschauer live ein. Durch die Mediathekennutzung kamen in den wenigen Tagen bis zum Jahresende noch einmal fast 300.000 dazu. Ein Riesenerfolg für Nuhr. Er bringt die Dinge eben auf den Punkt.
Nuhr 2023 – Der Jahresrückblick – Do. 21.12. – ARD: 22.30 Uhr