Direkt an der Grenze zu Tschechien liegt der Nationalpark Bayerischer Wald. In ihrem Dokumentarfilm "Rückkehr der Wildnis" gewährt Filmemacherin Lisa Eder Einblicke in einen einzigartigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Am 7. Oktober 1970 wurden weite Waldregion Niederbayern als erster Nationalpark Deutschlands eröffnet. Als 1983 ein Sturm 30.000 Festmeter Holz zu Fall brachte, wurde beschlossen, in den Waldzonen gar nicht mehr in die natürliche Entwicklung einzugreifen. "Natur Natur sein lassen", lautete das Motto. Obwohl es damals auch reichlich Widerstand und kontroverse Diskussionen gab, hat sich der Schritt nach Auffassung der meisten Experten ausgezahlt. Heute kommen Menschen aus aller Welt in die einzigartige Region, um die spektakuläre Natur zu bestaunen. Filmemacherin Lisa Eders Dokumentarfilm "Rückkehr in die Wildnis" gewährt Einblicke in ein faszinierendes Ökosystem.
Was früher als Wirtschaftswald genutzt wurde, ist längst ein Ort der Artenvielfalt. Der Film zeigt: Eine Koexistenz zwischen Mensch und wilder Natur kann funktionieren.
Anhand des Zustands der Wälder werden in dem Beitrag aktuelle Fragen um den Klimawandel beantwortet. Insbesondere: Was können wir von der Natur lernen, damit sie für die nächsten Generationen bewahrt wird? Experten wie Entomologin Diana Six und Pavel Hubeny, Leiter des benachbarten Nationalparks Šumava, geben Antworten.
"Der Mensch formt die Natur schon immer nach seinen Vorstellungen. Er gestaltet Landschaft. Er entscheidet, welche Tiere und Pflanzen schützenswert sind", heißt es im Dokumentarfilm. "Die Natur erhält uns am Leben. Vielleicht werden wir eines Tages begreifen, dass sie in Teil von uns ist. Wie ein Familienmitglied", erklärt Entomologin Six.
Für Probleme sorgt auch im Bayerischen Wald nach wie vor der Borkenkäfer, der in den 1990er-Jahren große Waldflächen befiel. Dadurch starb ein Teil der Hochlagenwälder flächig ab. Als Teil eines Kompromisses wurde entschieden, die Insektenart in Teilen des seit 1997 zum Nationalpark gehörenden Erweiterungsgebiets in einer Übergangszeit bis 2027 zu bekämpfen. Danach sollen mindestens 75 Prozent des Nationalparks frei von menschlichen Eingriffen sein.
Rückkehr der Wildnis – Do. 07.09. – ARTE: 20.15 Uhr