Das Erste zeigt noch einmal den vierten Film über die Langzeitarbeitslosen Günther Kuballa (Armin Rohde) und Wolfgang Krettek (Ludger Pistor) vom Januar 2019. Ob ihnen die Selbständigkeit mit einer Schnitzelbude gelingen kann?
Vierte Ausgabe der "Schnitzel"-Reihe im Ersten, nach den Filmen "Ein Schnitzel für drei", "Schnitzel für alle" (Deutscher Comedypreis 2014) und "Schnitzel geht immer". Der Sozialcomedy-Wurf "Schnitzel de Luxe" ist der bislang jüngste Auftritt des Duos Günther und Wolfgang (Armin Rohde und Ludger Pistor), die mal wieder der Langzeitarbeitslosigkeit entfliehen wollen. Premiere feierte der Film im Januar 2019 im Ersten.
Wolfgang hat das Ergebnis seines letzten Fortbildungskurses aufs Amt mitgebracht: ein Gemälde, liegende Frau am Strand. Durchaus ansehnlich, brav und bunt. Eine Liebeserklärung an seine Frau, wie er später zugeben wird. Günther dagegen, stets ganz der Porzellanladen-Elefant, verweigert sich den Schulungsabsichten. Nach wie vor will der Robbenpfleger zurück an die alte Arbeitsstätte. Robben werden es dann nicht, aber Schweineschnitzel könnten es sein. Als Theo (Tilo Pürckner), der Wirt vom Schnitzeleck, die Stammkneipe der Hartz IV-Empfänger aufgeben will, kommt Günther auf die Idee, den Laden zu übernehmen. Kleines Hindernis: Theo hat bereits seine Tochter und deren in der Gastronomie erfahrenen Freund ins Spiel gebracht. 10.000 Euro Ablöse, so meint die Tochter, wären fällig ...
Der Zufall will es, dass Wolfgangs Frau Karin (Therese Hämer) gerade jetzt im Ein-Euro-Markt von einem alten Schulfreund (Albrecht Ganskopf) im Nacken gestreichelt wird. Der Mann ist jetzt Multimillionär und Kunstliebhaber obendrein. Und weil es ja zu den Grundsätzen der "Schnitzel"-Reihe gehört, dass es auf dieser Welt keine wirklich bösen Menschen gibt, erweist sich der Millionär als wohlwollender Unterstützer der Dortmunder Sorgenkinder. Auf Karins Verlangen stellt er Wolfgang und Günther als Hundesitter und Katalogisierer seiner Kunstschätze ein. Ein Rädchen greift dann ins andere (Drehbuch: Ingo Haeb, Regie: Michel Lewinsky), ein Zufall gebiert den nächsten. Als sich Günther aus Versehen auf eine der wertvollen Skulpturen setzt, sind ungefähr 50.000 Euro sozusagen im Arsch.
All das wird in vielen verbalen Kurven und Slapstick-Einlagen zu einem glücklichen Ende gebracht. Dass dabei zuweilen das Timing verloren geht, nimmt man gern in Kauf, zumal der Musikscore recht ausdauernd von einer flotten Foxtrott-Combo bestritten wird. Trotzdem ist das Ganze immer noch sympathisch chaotisch und subversiv. Die "Schnitzel"-Filme sind nach wie vor ein Muss für Freunde des (un)gepflegten Buddy-Movies und vor allem des Ruhrgebiets mit seinen herrlich schrägen Geradeaus-Menschen.
Schnitzel de Luxe – Mi. 20.05. – ARD: 20.35 Uhr