Tatort
31.08.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
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Tatort: Der stille Gast
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Tatort: Borowski und der stille Gast
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Tatort: Borowski und der stille Gast
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2012
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Krimiklassiker mit Lars Eidinger und Zahnbürste

Von Eric Leimann

"Tatort: Borowski und der stille Gast" von 2012 gilt zu Recht als Klassiker der Reihe. Weil Lars Eidinger einen der gruseligsten Mörder der deutschen Krimigeschichte spielte und der deutsche Starschauspieler zweimal in der Rolle zurückkehrte. Das Erste wiederholt den Ur-Film, mit dem alles begann.

Kai Korthals. Der Mörder heißt Kai Korthals. Und er fährt Pakete aus. Er hat die junge Carmen Kessler umgebracht. Der Zuschauer weiß das. Aber Kommissar Borowski (Axel Milberg) weiß das nicht. Es ist immer so eine Sache mit diesen Krimis, die nicht nach dem sogenannten "Whodunit"-Prinzip funktionieren, bei dem sich der Betrachter gemeinsam mit der Polizei auf Mörderjagd begibt. "Reine Rumrätselei" interessiert den Krimiautor Sascha Arango dem eigenen Bekunden nach aber weniger. "Mich interessiert, wer der Täter als Charakter ist. Ich möchte erleben, wie seine Konflikte aussehen, seine Ängste." Tatsächlich erfüllt der Kieler "Tatort: Borowski und der stille Gast" (2012) diesen Anspruch jedoch kaum.

Kai Korthals bleibt ein Fremder. Ein ziemlich gruseliger Fremder jedoch, der unbemerkt in Wohnungen einsteigt. Er öffnet Briefe, durchsucht Taschen, riecht an Schuhen, sammelt Haare aus dem Abfluss, putzt sich die Zähne mit der Zahnbürste anderer Leute. Es sind schier endlos lange, subtil Angst einflößende Szenen, in denen der Mörder porträtiert wird. In seinem Tun. Nicht in seinem Denken, das verschlossen bleibt, weil man so einen ja sowieso nicht verstehen kann. Kai Korthals (Lars Eidinger) zieht quasi heimlich bei seinen Opfern ein. Mit einem Zweitschlüssel besucht er die Wohnung, lernt die Frau kennen, beobachtet sie, ohne dass sie es bemerkt. Verstörend ist dies noch heute und war es vor allem im deutschen Krimifernsehen des Jahres 2012.

"Tatort"-Sommerpause endet am 14. September

Borowski und seine Kollegin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) tappen lange im Dunkeln bei ihrer Sucher nach dem Mann, der Carmen Kessler auf so brutale Weise tötete. Mehrfach hatte sie bei der Polizei angezeigt, dass sie sich verfolgt fühlt. Das Urteil: Schizophrenie. Doch die Bedrohung war echt.

Der "Tatort" aus Kiel ist die meiste Zeit eher Thriller denn Krimi. Mit den bekannten Versatzstücken: Schweres Atmen hinter einem potenziellen Opfer, dunkle Zimmer, eine bedrohlich wirkende Kameraführung. Ja es gibt sogar eine Reminiszenz an Hitchcocks "Psycho". Aber Regisseur Christian Alvart übertreibt es nicht und schreibt die ein Zeit lang stockende Geschichte fort, bevor man sich sattgesehen hat an diesem Katz-und-Maus-Spiel.

Dass der Täter in die Enge gerät, liegt vor allem an seinem eigenen Versagen. Er begeht Dummheiten, die schwer zu glauben sind angesichts seiner sonst so perfide ausgearbeiteten Strategie. Am Ende aber – Achtung Spoiler! – kommt er davon. Eigentlich ein Unding im Sinne der deutschen "Tatort"-Regeln. Doch wer möge sie brechen, wenn nicht der exzentrische Lars Eidinger aka Kai Korthals. Zweimal feierte die dunkle Kultfigur ein Comeback: 2015 in "Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes" und 2021 in "Borowski und der gute Mensch".

Die Sommerpause 2025 von "Tatort" und "Polizeiruf 110" endet in absehbarer Zeit: Im "Tatort: Ich sehe dich" wird Fabian Hinrichs als Felix Voss am Sonntag, 14. September, im elften Franken-Fall ermitteln. Nach dem Aussscheiden von Dagmar Manzel übrigens noch ohne neue Haupt-Partnerin, aber mit Unterstützung seiner Kollegin Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid). Ab dem zwölften Franken-"Tatort" tritt dann Rosalie Thomass als Hauptkommissarin Emilia Rathgeber die Nachfolge Dagmar Manzels an. Die Dreharbeiten zum Fall "Gottesgarten" fanden ab Anfang Juli 2025 in Nürnberg und Oberfranken statt, die Ausstrahlung soll 2026 erfolgen.

Tatort: Borowski und der stille Gast – So. 31.08. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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