Dieses Werk bescherte Anthony Hopkins 2021 den späten zweiten Oscar: Im Drama "The Father" spielt der legendäre Schauspieler einen demenzkranken Mann, der Realität und Einbildung bald nicht mehr unterscheiden kann. Das Erste zeigt den Film nun als Free-TV-Premiere.
Das Wort "Demenz" fällt in "The Father" kein einziges Mal. Wie ein Damoklesschwert hängt es dennoch über dem ganzen Film, den das Erste nun im Rahmen der "Sommerkino"-Reihe als Free-TV-Premiere zeigt. Denn Anthony, gespielt von Schauspielikone Anthony Hopkins, ist verwirrt, vergesslich, hat sein Leben nicht mehr unter Kontrolle. Einsehen will das der ältere Herr, der alleine in seiner noblen Londoner Wohnung lebt, aber nicht. Dass etwas nicht stimmt, wird ihm jedoch klar, als ihm seine Tochter Anne (Olivia Colman) eröffnet, mit ihrem Freund nach Paris ziehen zu wollen. Schließlich ist Anne seit Jahren verheiratet, oder nicht? Und warum behauptet der Mann seiner Tochter, ihm gehöre die Wohnung, in der Anthony lebt? Verzweifelt versucht er, sich einen Reim auf die Dinge zu machen und sich an die Realitäten, die sich ständig zu verändern scheinen, anzupassen.
Wie ist es, mit Demenz zu leben? Der Film von Florian Zeller versucht, mit einer Mischung aus Drama und Thriller dem Zuschauer ein Gefühl davon zu vermitteln, nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Zellers Film basiert auf einem Theaterstück, das der Franzose selbst schrieb und 2012 auf die Bühne brachte.
Während der Regisseur zusammen mit Christopher Hampton für das beste Drehbuch mit dem Academy Award prämiert wurde, erhielt Hauptdarsteller Anthony Hopkins für seine beeindruckende Rolle seinen zweiten Oscar. Auch im fortgeschrittenen Alter, so zeigt es "The Father", schreckt der 86-Jährige also nicht vor anspruchsvollen Rollen zurück. Zuletzt verkörperte er in "One Life" er den Briten Nicholas Winton, der kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 669 jüdische Kinder vor dem Holocaust rettete.
The Father – Fr. 19.07. – ARD: 22.35 Uhr