Ein verheerender Vulkanausbruch begrub Pompeji einst unter Asche. Doch die Geschichte der römischen Hafenstadt endete nicht mit ihrem furchtbaren Untergang vor knapp 2.000 Jahren.
Der Ausbruch dauerte nur wenige Stunden. Im Jahr 79 nach Christus wurde die römische Hafenstadt Pompeji unter der Asche des Vesuvs begraben. Unzählige Menschen fanden den Tod. Plinius der Jüngere beobachtete als junger Mann den letzten Großausbruch des Vulkans am Golf von Neapel in der Region Kampanien. Später beschrieb er eines der großen Katastrophen in der Menschheitsgeschichte in seinen Briefen: "Zwischen zehn und elf Uhr morgens kam es zu einer gewaltigen Explosion, die den Boden des Kraters zerriss und den Schlot des Vulkans frei sprengte. Zunächst schleuderte der Vulkan nur tödliche Steine. Später führten Gaswolken zum Erstickungstod vieler Menschen in Pompeji, Herculaneum und der ganzen Region. Gebäude wurden völlig verschüttet, die Lebensgrundlage der Menschen zerstört."
Trotz der verheerenden Katastrophe, umso erstaunlicher ist, dass sich die leidgeprüfte Region in den Folgejahren erholen konnte. Der Film von Sabine Bier zeigt erstmals, wie es nach dem Vulkanausbruch weiterging. Es war der römische Kaiser Titus, der durch entschlossenes Eingreifen für ein wirtschaftliches Wiedererstarken am Golf von Neapel sorgte. Unter anderem ließ er die schwer beschädigte Infrastruktur umgehend wieder aufbauen. Wertvolle, in Pompeji verbaute Ressourcen wie Marmor oder Bronze wurden abgetragen und daraufhin im Reich wiederverwendet. Der Erlös dieser frühen Form des Recyclings kam den Überlebenden der geschundenen Region zugute. Zusätzlich mit privatem Geld, das der Kaiser für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung stellte, sollte es die größte Spende in der langen Geschichte des römischen Reiches werden.
Im Anschluss an die Dokumentation bleibt ARTE im Schatten des Vesuvs. Der britische Dokumentarfilm "Pompeji, in Stein verewigt" zeigt ab 21.10 Uhr die aufwendigen Forschungs- und Restaurierungsarbeiten vor Ort. Ein mit Mitteln der Europäischen Union finanziertes Großprojekt will die berühmte Stadt Pompeji und ihren Alltag vor dem verheerenden Vulkanausbruch mit modernster Technik wieder zum Leben erwecken.
Doch eine tödliche Gefahr wie einst vor rund 2.000 Jahren scheint rund um Neapel noch immer gegeben. Die italienische Millionenstadt wird nicht nur vom Vesuv flankiert. Im Westen Neapels liegen die Phlegräischen Felder. Sie gelten als ein schlafender Riese. Im Film "Im Schatten des Supervulkans" warnen Wissenschaftler ab 22.40 Uhr davor, dass das Gebiet immer aktiver wird und die Vulkane jederzeit ausbrechen könnten.
Unsterbliches Pompeji – Sa. 13.06. – ARTE: 20.15 Uhr