Die US-Musikdokumentation verneigt sich vor der Rocklegende Roy Orbison und lässt zahlreiche Freunde sowie Weggefährten zu Wort kommen.
1988 verstummte mit Roy Orbison eine Stimme, die den Rock samtig und sinnlich gemacht hatte und die eine Brücke zwischen seiner Heimat Texas und die führende Pop-Nation Großbritannien schlug. Die US-Musikdokumentation "Von 'Pretty Woman' zu 'Only the Lonely'", die 2021 entstand und die ARTE nun im Hauptabendprogramm erstmals zeigt, erinnert an einen Songwriter, dessen Tenor als einer der reinsten und gefühlvollsten in der gesamten Rockmusik-Szene galt. Die Hits von Orbison werden noch immer gespielt. Außerhalb von treuen Fan-Kreisen weitgehend unbekannt geblieben sein dürfte, was für ein bewegtes Leben der Sänger einst ertragen musste.
Mitte der 60er-Jahre trafen Orbison einige erschütternde Schicksalsschläge in Serie, die auch seine Karriere zeitweilig brutal ausbremsten. So kam 1966 seine erste Frau ums Leben – bei einem Motorradunfall. Nur zwei Jahre danach erfuhr der Musiker, der sich damals gerade in Großbritannien aufgehalten hatte, dass zwei seiner Söhne ums Leben kamen, als sein Landhaus in den USA abbrannte.
Doch Orbison fand zu einem einigermaßen glücklichen Leben zurück, wenn er auch mit nur 52 Jahren viel zu jung verstarb: 1969 heiratete er erneut. Seine zweite Gattin Barbara war eine der Haupt-Gesprächspartnerinnen für die Dokumentation. In dem sehenswerten Beitrag kommen Archivmaterial und Konzertmitschnitte zum Einsatz, zu sehen gibt es aber auch viele exklusive Gespräche mit Stars wie Tom Petty, George Harrison, Elvis Costello und Bruce Springsteen. Ein Muss für echte Musikfans.
Von "Pretty Woman" zu "Only the Lonely" – Fr. 26.01. – ARTE: 21.45 Uhr