Wie geht das?
25.08.2025 • 06:20 - 06:50 Uhr
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Anders als bei der Deutschen Bahn gibt es bei den Oberleitungen für LKW nicht nur einen, sondern zwei Fahrdrähte, die einen geschlossenen Stromkreis bilden.
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Vom Turmwagen aus wird der Fahrdraht in rund fünf Metern Höhe an Tragseilen befestigt.
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Circa drei Jahre lang soll das Team von Professor Klaus Lebert an der FH Kiel die Daten von der Teststrecke auswerten.
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Originaltitel
Wie geht das?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
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Wie geht das?

Unterwegs auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck überrascht ein ungewöhnlicher Anblick: Oberleitungen überspannen die jeweils rechte Fahrspur auf einer Länge von fünf Kilometern. Auf dem sogenannten eHighway erprobt das Land Schleswig-Holstein den klimafreundlichen Schwerlastverkehr. Hier sollen Hybrid-Lkw an die elektrische Oberleitung andocken und sich so mit Ökostrom versorgen wie bei einer Straßenbahn. Diese Folge aus der Reihe "Wie geht das?" begleitet die Menschen rund um die Teststrecke, vom Bau bis zum Praxistest. Zu Wort kommt neben Bauarbeitern und Wissenschaftlern auch ein Umweltgutachter, der Bürgermeister vom angrenzenden Dorf Hamberge, die Testfahrer im Hybrid-Lkw und eigens geschulte Feuerwehrkräfte aus Lübeck. Rund 19 Millionen Euro hat der Bund in diesen Feldversuch investiert. Auch in Hessen und Baden-Württemberg entstehen Teststrecken. Sobald die ersten Oberleitungs-Lkw hier rollen, beginnt die Forschung: Wie viel CO2 lässt sich tatsächlich einsparen? Wie wartungsintensiv und wirtschaftlich ist die Anlage? Verkraftet das Stromnetz den schwankenden Verbrauch? Wie reagiert die Bevölkerung? Und ziehen die Speditionen mit? An der FH Kiel sucht man Antworten auf diese Fragen: Klaus Lebert ist Professor im Fachbereich Mechatronik und einer der Wissenschaftler, die die Daten von der Teststrecke auswerten. Er ist der Meinung, auf der Schiene funktioniere es mit den Oberleitungen ja sehr effizient. Jetzt müsse man sehen, wie die Stromabnehmer mit den Unebenheiten auf der Straße zurechtkommen. Aber dazu sei ja dieser Feldversuch da. 2018 wurde mit dem Bau der Infrastruktur begonnen: Damals drängten sich Schlag- und Vibrationsrammen an den Maststandorten Millimeter für Millimeter in den Boden. Sechs Meter tief stecken die insgesamt 14 Meter langen Rohre im Boden, etwa alle 50 Meter steht ein Mast. Die Ausleger montieren, Tausende Meter Kabel verlegen, den Fahrdraht spannen: Mit Oberleitungen kennt sich der Bauleiter Wolfgang Gräf aus, seit 30 Jahren arbeitet er im Schienennetz. Die Arbeit an der Fahrbahnkante ist jedoch Neuland: Gräf freut sich über die Herausforderung, auch wenn die mit Tempo 100 vorbeirasenden Fahrzeuge die Arbeitsbelastung erhöhen. Da macht man sich schon Gedanken, dass man abends wieder heil nach Hause kommt. Im Dezember 2019 ist es so weit: Der erste Hybrid-Lkw rollt unter der Oberleitung entlang, beladen von Projektpartner Spedition Bode, die ihn im Pendelverkehr zwischen den firmeneigenen Lagerhallen in Reinfeld und dem Hafen Lübeck einsetzen soll. Vier weitere Lkw mit Stromabnehmern sollen folgen. Ob die Technologie Zukunft hat? Die Bevölkerung hat Zweifel, doch Kai Bode bleibt gelassen: Wie viel Potenzial die Oberleitungen haben, das muss der Feldversuch jetzt zeigen.

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