Wilsberg
08.09.2018 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Klaschka (Timo Jacobs, l.) fühlt Ekki (Oliver Korittke, 2.v.l..) auf den Zahn. Alex (Ina Paule Klink, 2. v. r.) und Wilsberg (Leonard Lansink, r.) beobachten Klaschkas Reviergehabe aus dem Hintergrund.
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Gehört Isabell Meineke (Genija Rykova) zur Mafia? Oder träumt Overbeck das nur?
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Micha (Daniel Christensen) stempelt Elenas (Anne Kanis) Vater als Bonze ab, zeigt sich aber sogleich versöhnlich, als sie ihn dafür tadelt.
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Overbeck (Roland Jankowsky) warnt Alex (Ina Paule Klink) davor, sich mit der Mafia einzulassen.
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Ekki (Oliver Korittke, l.) und Wilsberg (Leonard Lansink, r.) beobachten das Geschehen vor dem Antiquariat.
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Alex (Ina Paule Klink, li.) und Isabell Meineke (Genija Rykova) sitzen in der Kneipe "Brummi" und besprechen die Lage.
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Wilsberg (Leonard Lansink) lädt Anna (Rita Russek) doch noch zum Essen ein, auch wenn es nur für Fischbrötchen reicht. Dabei zeigt er Anna ein nicht ganz legal entwendetes Beweisstück.
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Wilsbergs (Leonard Lansink, r.) Tarnung erfüllt Ekki (Oliver Korittke, l.) einen Kindheitstraum: ein Mal als Müllmann arbeiten.
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Kommissar Overbeck (Roland Jankowsky) befragt "Mynstermyll"-Chefin Isabell Meineke (Genija Rykova, m.) und Alex (Ina Paule Klink, r.) zum Tod des Mitarbeiters Thomas Warnetzki.
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Anna (Rita Russek) und Wilsberg (Leonard Lansink) kommen gerade noch rechtzeitig, um einen weiteren Mord zu verhindern.
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Olivia Haussner (Julika Jenkins) plant eine dubiose Aufräum-Aktion, die in der Nacht stattfinden soll.
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Isabell Meineke (Genija Rykova) will Wilsbergs Angebot als positive PR für ihr Unternehmen "Mynstermyll" nutzen.
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Elena Warnetzki (Anne Kanis) will die Polizei nicht auf ihr Grundstück lassen. Sie wird über den Tod ihres Ex-Mannes informiert.
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Wilsberg (Leonard Lansink, r.) macht "Mynstermyll"-Geschäftsführerin Isabell Meineke (Genija Rykova, l.) ein interessantes Angebot. Im Geheimen plant er, sich und Ekki (Oliver Korittke, 2.v.r.) als Müllmänner einzuschleusen. Alex (2. v. l.) Ina Paule Klink) durchschaut Wilsbergs Plan und ist wenig begeistert.
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Ekkis (Oliver Korittke) Magen wird bei der rasanten Fahrt mit dem Müllwagen auf die Probe gestellt.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Mit dem Pferdekopf ins Bett

Von Wilfried Geldner

Der 60. Fall für Wilsberg und Co., ein Erfolgsteam seit 23 Jahren. Diesmal steckt eine Leiche im Müllcontainer, und Hauptkommissar Overbeck glaubt, die Müllmafia sei im Spiel.

Andere feiern so was mit Pomp, Wilsberg alias Leonard Lansink aber stöbert beim 60. Jubiläumsfilm nach 23 erfolgreichen Sendejahren einfach mal genüsslich im Müll. Was Wunder: Solch ein Stoff macht Freude. Ein Mensch wird im Müllcontainer gefunden, und ab sofort arbeitet das Team des Privatdetektivs bei den Entsorgern undercover. Besonders Ekki (Oliver Korittke) ist Feuer und Flamme, als er in den Außendienst auf der Straße beordert wird. Angeblich hatte er – Wilsberg errät es doch glatt – schon als Kind vom Beruf des Müllmanns geträumt. Polizeihäuptling Overbeck (Roland Jankowsky) wiederum wittert, die Müllmafia von Münster sei hier am Werk wie sonst nur in Neapel. "Die Nadel im Müllhaufen" (Regie: Martin Enlen, Buch: Sönke Lars Neuwöhner und Natalia Geb) ist ein Stoff, bei dem Witz und Schrecken gewissermaßen metaphorisch auf der Straße liegen.

Wer wissen will, warum die "Wilsberg"-Reihe so erfolgreich ist (acht Millionen Zuschauer, zehn Prozent unter den Jüngeren), sehe sich die 60. Folge an. Der Job des zerknautschten Privatdetektivs wirkt wie Lansink auf den Leib geschrieben, der ewige Zweikampf mit der Polizei-Konkurrenz (Rita Russek) funktioniert prächtig. Als Wilsberg vom Missetäter einen Müllsack über den Kopf gestülpt bekommt und von der Kommissarin gerettet wird, bevor er erstickt, bedankt er sich artig und lädt sie "erstmals im Leben" zum Essen ein. Selbst der steife Oberkommissar Overbeck macht eine gute Figur, wenn er sich – "Read my lips!" – von der Chefin das Wort "Mafia" von den Lippen lesen lässt. Im Traum wird der Arme vom Gestank und der Unwirtlichkeit aller Müllkeller verfolgt.

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Weil es ja naheliegt, dass die Müll-Leiche vor ihrem Tod einen Entsorger erpresserisch unter Druck gesetzt hatte und man den Mann deshalb aus dem Fenster stürzte, entschließen sich Wilsberg und Co. ad hoc zu einem "Tandemprogramm". Man gaukelt den privaten Müllbetreibern, welche die Stadt Münster so günstig entsorgen, vor, es werde ein Resozialisierungsprogramm für Schwerverbrecher betrieben. Ekki sei ein solcher und ab sofort für die Mitarbeit auf der Straße bereit. Diskretion, sagt Wilsberg, sei ein Grundsatz des "Tandemprojekts". Da mag Overbeck noch so warnen: "Wer sich mit der Mafia ins Bett legt, wacht mit einem Pferdekopf wieder auf."

Während sich das eingespielte Wilsberg-Team durch die Szenen plaudert, spielt sich eine wunderbare Episodenhauptfigur nach vorn. Elena Warnetzki (Anne Kanis), die Exfrau des Toten, weiß noch vor der Entdeckung der Leiche, dass da etwas nicht stimmt: "Wir spüren uns." Die Konsumkritikerin lebt ihr Leben ohne Geld, "das spart eine Menge Ärger". Obst und Gemüse baut sie in einer Art Wagenburg an, den Rest zum Leben entnimmt sie selbstbewusst aus Containern. Mit der Polizei will sie nichts zu tun heben, denn für die ist sie nur "die Spinnerin". Eben deshalb muss Wilsberg den Mörder ihres Ex-Mannes, der bei "Münster Müll" angestellt war, finden helfen.

Dass die flotte Müllfirma nicht gleich auf den Spuren der Camorra wandeln würde, war wohl zu erwarten. Doch was mag der vom Toten hinterlassene Zettel bedeuten, den Elena Wilsberg unter die Nase hält? "Es geht um die Familie – es ist eine üble Schweinerei im Gange" steht darauf. Wurde Elena, die Tochter eines schwerreichen Entsorgers, etwa auf hinterhältige Weise enterbt? – Es wird an dieser Stelle ein wenig konventionell, doch das Wilsberg-Team spielt solche Bedenken weg.

"Wilsberg" dürfte gegenwärtig die beste unter den etablierten Krimikomödien sein. Hier stimmt einfach die Balance aus Komik und Suspense. Selbst die so emsig witzelnden Kollegen vom Münsteraner "Tatort" mögen da getrost vor Neid erblassen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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