Martin Oppermann (Wolfgang Kieling, l.) gratuliert
seinem Bruder Gustav (Michael Degen) zum 50.
Geburtstag
Martin Oppermann (Wolfgang Kieling, l.) gratuliert
seinem Bruder Gustav (Michael Degen) zum 50.
Geburtstag

Die Geschwister Oppermann

KINOSTART: 01.01.1970 • Fernsehfilm • Deutschland (1981)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
1981
Produktionsland
Deutschland

Berlin, Anfang November 1932. Die Zeiten sind schlecht. Es gibt sechs Millionen Arbeitslose in Deutschland, und seit Hitler aus der letzten Reichstagswahl als der Führer der stärksten Partei hervorging, ist aus der Wirtschaftskrise endgültig auch eine Staatskrise geworden, der die Weimarer Republik vielleicht nicht mehr lange standhalten wird. So sind es vor allem politische Sorgen, die Martin Oppermann veranlassen, zum Schutz des von ihm geleiteten Familienunternehmens, des Möbelhauses Oppermann, einem früheren Partner, dem nichtjüdischen Möbelhersteller Wels, eine Fusion ihrer Firmen anzubieten. Politische Sorgen hat auch Martins Bruder Edgar, Chefarzt der Station für Kehlkopfkrankheiten an einem städtischen Krankenhaus. Professor Oppermann ist seit Wochen die Zielscheibe heftiger Angriffe der Nazipresse, die ihm unterstellt, Patienten der Dritten Klasse für Experimente zu missbrauchen. Und politisch begründet sind auch die Sorgen, die sich der jüngste Oppermann, Martins 17-jähriger Sohn Berthold, Unterprimaner eines Berliner Gymnasiums, in jüngster Zeit machen muss. Sein neuer Klassenlehrer, der Hitleranhänger Vogelsang, nötigt ihm einen Vortrag über Hermann den Cherusker auf, unterbricht ihn jedoch mitten im Satz, dreht ihm das Wort im Munde um, bezichtigt ihn fälschlich undeutscher Ansichten und verlangt dazu noch, dass Berthold sich entschuldigt. Das tut Berthold nicht. Er stellt sich der Auseinandersetzung und erwidert, er sei ein ebenso guter Deutscher wie Vogelsang...

Der am 28. Februar 2007 verstorbene Autor und Regisseur Egon Monk drehte diesen aufwändig inszenierten Zweiteiler nach dem gleichnamigen Lion Feuchtwanger-Roman, der 1933 erstmals erschien. Beinahe hellsichtig beschrieb Feuchtwanger in seinem Werk die sich ankündigende Judenverfolgung in Deutschland unter den Nationalsozialisten. Mit einem prächtig aufgelegten Schauspielerensemble zeigt Monk die Schrecken dieser Zeit, die Sorgen und Nöte der jüdischen Familie Oppermann, deren Mitglieder erst allmählich realisieren, dass ihnen ihre gesamte Lebensgrundlage entzogen wird und dass ihnen niemand helfen will oder kann - selbst die besten Freunde nicht.

Foto: ZDF

Darsteller

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