Risse der Achillessehnen haben in den letzten Jahren zugenommen. Wie ihr das Risiko einer solch schmerzhaften und gefährlichen Erfahrung minimieren könnt, erfahrt ihr hier.
Das Fußballturnier endete für den 41-Jährigen abrupt und schmerzhaft – ausgerechnet an einem Freitag, dem 13. „Ich habe den Ball von meinem Mitspieler bekommen und bin dann Richtung Tor gelaufen. Auf einmal gab es unterhalb der Wade einen sehr starken Schmerz, der sich angefühlt hat, als hätte ich einen Messerstich hinten rein bekommen. Da bin ich erst einmal zusammengesackt und hatte das Gefühl, irgendetwas Schlimmeres ist passiert, irgendetwas ist ab.“ Wenige Tage später stellte sich beim Orthopäden heraus: seine Achillessehne war gerissen.
Die Achillessehne, die das Fersenbein mit der Wadenmuskulatur verbindet, ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie ist bis zu einen Zentimeter dick und hält etwa das 25-fache des Körpergewichts aus. Wenn die Achillessehne reißt, steckt oft eine plötzliche Schnellkraftbelastung dahinter, etwa durch einen Sprung, Sprint oder abrupten Richtungswechsel. Risikosportarten sind Ballsportarten wie Fußball oder Tennis.
Im Falle eines Risses sollte man schnell entscheiden, ob operiert werden soll oder nicht. Generell raten Mediziner jungen, sportlich aktiven Patienten eher zu einer Operation. Denn die Gefahr, dass die Achillessehne später erneut reißt, ist dann mit unter zwei Prozent deutlich geringer als bei einer Therapie ohne OP, wo das Risiko etwa 15 Prozent beträgt.
Daher entschied sich auch der 41-jährige Hobbyfußballer für die Operation. Dabei werden die Enden der gerissenen Achillessehne mit kräftigen Fäden wieder verbunden. Eine Weile musste er danach noch eine Spezialschiene tragen, um die Sehne zu schonen. Außerdem musste er in der Physiotherapie Muskulatur und Sehne wieder auftrainieren.
Orthopäden beobachteten in den vergangenen Monaten eine deutliche Zunahme solcher Achillessehnen-Risse – Grund könnte die sportliche Inaktivität während und nach der Corona-Pandemie sein. Denn eine Sehne wieder aufzutrainieren dauert deutlich länger, als verloren gegangene Muskulatur wieder aufzubauen. Mein Tipp daher: einfache Übungen für die Achillessehne in den Alltag einbauen. Beispielsweise stellt man sich mit dem Vorfuß auf eine Treppenstufe, dann sinkt man mit den Fersen ab, drückt sich anschließend mit gestreckten Knien wieder hoch, langsam und gleichmäßig. Danach lässt man die Fersen wieder absinken. Das Ganze 20-mal wiederholen. So kann man schmerzhaften Achillessehnen-Rissen erfolgreich vorbeugen.