13.09.2016 Gesundheit

Arzt-Kolumne: Das stößt sauer auf

Von Dr. med. Rainer Ullrich
Dr. med. Rainer Ullrich, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie.
Dr. med. Rainer Ullrich, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Fotoquelle: privat

Fast jeder Dritte leidet unter Sodbrennen – die Gründe dafür sind vielfältig

Es kommt oft ohne Ankündigung: Sodbrennen – und fast jeder Dritte leidet häufiger darunter. Es zeigt sich durch ein brennendes Gefühl im Oberbauch und Brustraum, das teilweise bis in den Hals aufsteigen und zu saurem Aufstoßen führen kann. Häufig treten die Beschwerden nach dem Essen auf, nicht selten auch in der Nacht. In der liegenden Position kann die Magensäure leichter in die Speiseröhre gelangen.
Kommt es zu Sodbrennen, liegt meist eine Kombination verschiedener Ursachen vor. So können unter anderem ungünstige Ernährungsgewohnheiten und Stress zu einer Überproduktion an Magensäure führen.
In der Regel wird der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre, deren Schleimhaut viel empfindlicher ist als die des Magens, durch einen ringförmigen Schließmuskel, den sogenannten "Sphinkter", verhindert. Ist dieser jedoch beispielsweise durch Übergewicht, Medikamente oder als natürliche Folge des Alterns geschwächt, kommt es zum Reflux, der die bereits beschriebenen Beschwerden verursacht.
Schnelle Hilfe gegen Sodbrennen bieten rezeptfreie Medikamente, die direkt im Magen wirken und dort die überschüssigen Säuren binden und neutralisieren. Dabei haben sich Präparate mit der Wirkstoffkombination aus Magnesiumhydroxid und Algeldrat bewährt, bieten sie doch gleich doppelte Hilfe bei Sodbrennen.
Während Magnesiumhydroxid den Schmerz lindert, legt sich Algeldrat wie ein Schutzfilm über die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre und unterstützt ihre Selbstheilung. Meist tritt die lindernde Wirkung bereits kurz nach der Einnahme eines entsprechenden Präparates ein.
Gelegentliches Sodbrennen oder ein gelegentlicher Reflux lassen sich so gut im Rahmen einer Selbstmedikation therapieren. Halten die Symptome jedoch über einen längeren Zeitraum an oder treten weitere Warnzeichen wie Schluckbeschwerden, Blut im Stuhl, unbeabsichtigter Gewichtsverlust oder häufiges oder blutiges Erbrechen auf, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.

Das könnte Sie auch interessieren