17.09.2024 Arzt-Kolumne

Dem Sodbrennen ein Ende bereiten

Tina Koch ist Apothekerin und 2. Stellvertretende Vorsitzende des Apothekerverbandes 
Brandenburg e.V.
Tina Koch ist Apothekerin und 2. Stellvertretende Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg e.V. Fotoquelle: Nicole Parthier

Apothekerin Tina Koch gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema Sodbrennen.

„Ich habe nachts das Gefühl, dass meine Speiseröhre brennt. So geht das nicht mehr weiter“, klagte vor wenigen Tagen ein 50-jähriger Kunde in meiner Apotheke. Ich kenne ihn bereits seit Jahren. Er arbeitet in einem Restaurant mit sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten.

Sodbrennen äußert sich durch Schmerzen in der Speiseröhre und unangenehmes, saures Aufstoßen. Es entsteht, wenn der saure Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt und dort die Schleimhaut angreift. Oft werden die Beschwerden im Liegen und beim Bücken schlimmer.

Es gibt eine Vielzahl rezeptfreier Medikamente gegen Sodbrennen. Einerseits gibt es Präparate, die die schon gebildete Säure im Magen binden. Andere Arzneimittel verhindern, dass in der Magenwand neue Säure gebildet wird. „Die rezeptfreien Medikamente helfen in aller Regel sehr gut. Es gibt aber auch Fälle, bei denen Sie Ihr Sodbrennen ärztlich untersuchen lassen sollten. Haben Sie jetzt genug Zeit, dass wir darüber sprechen?“, fragte ich ihn. 

Ich rate unter anderem dann zu einem Arztbesuch, wenn die Schmerzen plötzlich auftreten oder die ganze Nacht über anhalten. Sodbrennen und Magenbeschwerden können auch Nebenwirkungen anderer Medikamente sein, zum Beispiel von Schmerzmitteln.

Im Beratungsgespräch riet ich meinem Kunden außerdem, mit seiner Ernährung dagegen anzugehen. „Mein Notfalltipp: Trinken Sie bei saurem Aufstoßen ein großes Glas Wasser, am besten lauwarm und ohne Kohlensäure. Das spült die Magensäure zurück in den Magen“, erklärte ich dem 50-Jährigen. Zusätzlich riet ich ihm, auf alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke sowie auf Kaffee zu verzichten. Denn all das – ebenso wie Eis oder kalte Getränke – regt die Säurebildung an. Gut bekömmlich sind hingegen fettarme und eiweißreiche Mahlzeiten wie zum Beispiel mageres Fleisch oder Quark. Denn das bindet Säure im Magen.

„Auch wenn es für Sie im Restaurant eine Herausforderung sein könnte: Es wäre gut, wenn Sie abends wenig essen. Idealerweise wäre der Magen beim Einschlafen fast leer. Schlafen Sie am besten mit einem erhöhten Kopfteil“, erklärte ich dem Mann. Ich bat ihn, mir bei seinem nächsten Apothekenbesuch zu berichten, ob sich das Sodbrennen durch diese Verhaltensänderungen gebessert hätte.

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