„Sie können sich nicht vorstellen, was das für ein brennender Schmerz ist, der aus dem Oberbauch in Richtung Hals aufsteigt. Aber ich bin jetzt beruhigt, dass es nicht das Herz, sondern nur der Magen ist“, antwortete mir erleichtert ein 40-Jähriger nach seiner Diagnose. Durch die starken Schmerzen im Brustraum war er mit Verdacht auf Herzinfarkt zu mir gekommen. Glücklicherweise konnten wir diesen ausschließen und recht schnell die Diagnose „Reflux“ - im Volksmund auch Sodbrennen genannt - stellen.
Reflux ist leider eine Volkskrankheit. Typische Symptome sind starkes Brennen hinter dem Brustbein, Aufstoßen oder auch ein Druck auf dem Magen. Bei einigen äußert sich der Reflux aber auch durch Husten oder Heiserkeit und landen dann fälschlicherweise bei Pneumologen mit Verdacht auf ein Asthma bronchiale. Mit fatalen Folgen, da durch die Fehldiagnose eine nicht wirkende Therapie eingeleitet wird und so zum Teil viele Monate vergehen, bis endlich das Leiden ein Ende hat.
Sodbrennen entsteht in den meisten Fällen durch eine Schwäche des Schließmuskels am Mageneingang, sodass der Magensaft, der Säure enthält, zurück in die Speiseröhre fließen kann. Dieser Rückfluss verursacht das unangenehme Brennen und auch die anderen Symptome. Die gute Nachricht: Sodbrennen kann in seiner Ausprägung allein durch eine Umstellung des Lebensstils reduziert werden. So kann ein Rauchstopp das Auftreten von Reflux verhindern. Weiterhin empfehle ich Betroffenen häufiger am Tag kleine Portionen zu essen. Die Mahlzeiten sollten möglichst viel Eiweiß und Hülsenfrüchte beinhalten. „Wenn Sie nicht auf Fleisch verzichten wollen, dann am besten helles Fleisch essen. Auf Fertigprodukte verzichten und bitte nehmen Sie sich Zeit bei der Zubereitung der Speise und beim Essen! Wer unter Stress isst, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an Reflux zu erkranken“, erklärte ich dem Patienten.
Für Getränke gilt, dass diese zuckerfrei und ohne Kohlensäure sein sollten. Ich selbst nutze auch ab und zu Heilerde, die im Wasser aufgelöst wird und den Magen beruhigt. Und wie immer bei mir: die Bewegung! Nach dem Essen sollst du Tausend Schritte tun – eine alte Volksweisheit, die sich sehr bewährt hat.