09.12.2024 Arzt-Kolumne

Fettabsaugung bei Lipödem: So kann die Haut schonend gestrafft werden

Von Dr. Katrin Lossagk
Dr. Katrin Lossagk ist Ärztliche Leiterin bei Lipocura in der Münchner Klinik Mednord und der Kölner 
Beethoven-Klinik. Nach ihrem Medizinstudium absolvierte sie eine sechsjährige allgemeinchirurgische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Gefäßchirurgie sowie der Zusatzbezeichnung Prüfärztin für 
klinische Studien. 2008 folgte eine Ausbildung zur plastischen und ästhetischen Chirurgin.
Dr. Katrin Lossagk ist Ärztliche Leiterin bei Lipocura in der Münchner Klinik Mednord und der Kölner Beethoven-Klinik. Nach ihrem Medizinstudium absolvierte sie eine sechsjährige allgemeinchirurgische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Gefäßchirurgie sowie der Zusatzbezeichnung Prüfärztin für klinische Studien. 2008 folgte eine Ausbildung zur plastischen und ästhetischen Chirurgin. Fotoquelle:  Lipocura

„Eine Fettabsaugung sollte keine bequeme Alternative zur Diät sein. Denn wenn man seinen Lebensstil und insbesondere seine Ernährung nicht dauerhaft anpasst, können sich auch nach einer Fettabsaugung die verbliebenen Fettzellen vergrößern“, erklärte ich kürzlich einer 39-jährigen Patientin, die meinte, mit Hilfe der Plastischen Chirurgie schnell und ohne eigenes Zutun ihre Fettpölsterchen loswerden zu können. Natürlich gibt es Fettpolster, die trotz viel Bewegung und bewusster kalorienarmer Ernährung nicht weichen wollen. Hier kann eine Fettabsaugung eine Option sein – die fundierte Beratung durch einen erfahrenen Facharzt vorausgesetzt. Sind nicht nur isolierte Areale wie beispielsweise an der Hüfte und am Bauch vorhanden, sondern betrifft es die gesamten Beine im Vergleich zum Oberkörper, könnte eine Erkrankung dahinterstecken: ein Lipödem, eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die nur bei Frauen auftritt.

Ein Lipödem ist alles andere als nur ein Schönheitsmakel: Neben der optischen Veränderung leiden die Patientinnen unter Schwellungen, Schmerzen, die im Lauf des Tages zunehmen und beschreiben eine Druck- und Berührungsempfindlichkeit. Auch treten vermehrt blaue Flecke auf. Strenge Diäten und übermäßige Bewegung können bei dem vermehrten Volumen der Extremitäten keine Abhilfe schaffen. Die konservative Therapie mit Lymphdrainage und Kompressionshose erleichtert die Beschwerden, lässt das Fett aber nicht wegschmelzen und ändert nichts an der Form der Beine oder Arme. In diesen Fällen ist eine dauerhafte Entfernung des kranken Unterhautfettgewebes derzeit die einzige nachhaltige Methode. Dabei sollte aber niemals vergessen werden, dass es sich hierbei um einen operativen Eingriff mit entsprechenden möglichen Risiken handelt.

Je nachdem, welches Volumen an Fettzellen abgesaugt wird, bleibt in einigen Fällen ein kleiner oder auch größerer Hautüberschuss zurück. Dieser ist nicht nur aus ästhetischer Sicht unerwünscht, sondern kann zudem zu Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit oder zu entzündlichen Hautstellen führen. In diesen Fällen kann eine begleitende Laserbehandlung zur Hautstraffung und Regeneration hilfreich sein.

Neben dem Laser etabliert sich immer mehr die Hautstraffung per Cool Plasma-Methode als wirkungsvoller Schritt nach einer Liposuktion. Unter Experten gilt dies als besonders schonend und fortschrittlich, um einen bestehenden Hautüberschuss zu behandeln. Während andere Techniken, wie zum Beispiel die klassische Laserstraffung, über indirekte Hitze funktionieren, strafft der Plasmastrahl gezielt spezifische kollagene und elastische Strukturen unter der Haut. Durch das ausströmende Gas, aus welchem das Cool Plasma entsteht, wird das umliegende Gewebe zusätzlich gekühlt. Dadurch kann an den spezifischen Strukturen nochmals deutlich mehr Hitze an das Gewebe abgegeben werden. Neben einem klar erkennbaren Soforteffekt kommt es darüber hinaus nach sechs Monaten zu einer sehr effektiven Hautstraffung durch einen Kollagen- und Elastinbooster – ohne weitere Narben oder Verbrennungen.

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