Gutartige Prostataveränderungen sind zwar unangenehm, aber ungefährlich.
Bei etwa 60 Prozent der 60-jährigen Männer ist die Prostata vergrößert. Die Angst vor einer solchen gutartigen Veränderung ist zumeist groß, doch unbegründet. Denn die sogenannte Prostatahyperplasie, kurz BPH, ist eine gut zu behandelnde und ungefährliche Erkrankung.
Da sich die Prostata unterhalb der Blase befindet und die Harnröhre umschließt, zeigen sich erste Probleme beim Wasserlassen. Es kommt zu einem verminderten Harnstrahl und zu einem gesteigerten Druck in der Blase. Weitere Symptome sind Nachtropfen, häufiges und nächtliches Wasserlassen mit starkem Harndrang sowie Restharnbildung, also Harn, der nach dem Toilettengang in der Blase zurückbleibt.
Ob es sich um eine BPH handelt, können Ärzte mit Abtasten, einer Ultraschalluntersuchung und einer Harnstrahlmessung feststellen. Mit der rektalen Tastuntersuchung kann grob die Größe der Prostata festgestellt werden. Bei der Ultraschalluntersuchung können genaue Größe und Gewebezusammensetzung beurteilt werden. Mit einer Harnstrahlmessung sowie mit Urin- und Blutuntersuchungen wird üblicherweise ein Tumor ausgeschlossen, ehe eine Therapie der Blasenfunktionsstörung beginnt.
Diese erfolgt vor allem mit Medikamenten. Häufig werden Alpha-Blocker eingesetzt. Diese verbessern den Harnstrahl, vermindern oft vorhandenen Restharn sowie das häufige nächtliche Wasserlassen.
Eine weitere Therapieoption sind Medikamente, die die Prostata verkleinern und den Harnfluss wieder verbessern können (5-alpha- Reduktasehemmer). Eine Operation der Prostata ist sinnvoll oder notwendig, wenn trotz medikamentöser Therapie der Restharn bei über 100 Millilitern liegt, wenn die Blase spontan nicht entleert werden kann (Harnverhalt) oder bei wiederkehrenden Infektionen.
Bei einer OP wird das Prostatagewebe mithilfe einer elektrischen Schlinge oder mit diversen Laserverfahren durch die Harnröhre entfernt. Ein Krankenhausaufenthalt von vier bis sechs Tagen ist hierzu erforderlich.