Gibt es nicht noch einen anderen Weg, um mein Asthma zu behandeln?“, fragte mich vor einiger Zeit etwas entmutigt eine 45-jährige Patientin und ergänzte: „Trotz meiner Medikamente geht es mir doch immer wieder schlecht.“ Sie litt seit fünf Jahren unter schwerem Asthma. Trotz einer hoch dosierten Inhalationstherapie sowie wiederholten Behandlungen mit Kortison und Antibiotikum fühlte sie sich nicht besser. „Ich kann Ihnen Mut machen, dass wir Ihre Erkrankung in den Griff bekommen“, antwortete ich der Patientin.
In den letzten Jahren haben sich Antikörper bei der Behandlung von Asthma bewährt. Bei der Lungenerkrankung sind die Atemwege verengt und es kommt zu Entzündungstionen. Antikörper schalten Botenstoffe im Körper aus, die diese Entzündungen auslösen. „Sie sind sehr wirksam und haben nur sehr selten und wenige Nebenwirkungen. Mit diesen Medikamenten können wir Symptome besser kontrollieren, abschwächen und sogar ganz verhindern“, erklärte ich der 45-Jährigen.
Wir sprechen von Remission, wenn die Symptome ganz verschwinden. Wir haben bei der Behandlung von Asthma also heutzutage das Ziel, dass sich die Symptome nicht mehr kurzzeitig verschlechtern und keine Atemnot mehr auftritt. Das gilt auch für Patienten, die schwer erkrankt sind. Wir möchten ihnen ein normales Leben ermöglichen.
Wenn es einem Betroffenen recht gut geht und er kaum Beschwerden hat, spricht nichts gegen eine Inhalation mit Kortison und Medikamenten, die die Bronchien erweitern. Vielleicht kann die Dosierung sogar verringert werden. Bei kurzzeitigen Verschlechterungen können auch Kortison-Tabletten eingenommen werden. Wegen der starken Nebenwirkungen sollte das aber nicht über Wochen, Monate oder Jahre hinweg geschehen.
Wie viele andere schwer Betroffene fühlte sich meine Patientin aber weiterhin durch die Erkrankung eingeschränkt und litt häufig unter akuten Verschlechterungen. Es wäre also eine höhere Dosierung notwendig gewesen. Dabei erhielt sie bereits eine starke Inhalationstherapie. Bei Patienten wie ihr sollte eine Antikörper-Therapie in Betracht gezogen werden.
Das haben wir dann auch gemacht: Wir haben die anderen Medikamente abgesetzt und behandeln sie nun mit Antikörpern. Sie bekommt diese alle vier Wochen per Injektion. So konnten wir eine langfristige und stabile Verbesserung der Symptome für die Patientin erreichen – so, wie sie es sich gewünscht hatte. Heute schränkt sie ihre Erkrankung nicht mehr ein und sie hat kaum noch Beschwerden.