Schmerzen in den Fingern und Zehen, die selbst einfache Aufgaben zur Qual machen – mit Mitte 20 fing es bei dem Betroffenen aus meiner Sendung an. Die Ursache dafür war zunächst unklar. „Die Schmerzen entstehen vor allem in den kleinen Gelenken“, berichtet der 64-Jährige. Er vermutet zunächst Rheuma, doch dann stellt sich heraus: Ursache für die Schmerzen ist Psoriasis, eine Krankheit, an der er seit seiner Jugend leidet. Psoriasis, auch als Schuppenflechte bekannt, ist eine Autoimmunerkrankung, die das Immunsystem dazu bringt, körpereigene Zellen anzugreifen. Diese Krankheit äußert sich nicht nur durch entzündete und schuppende Hautstellen, sondern kann auch die Gelenke befallen – eine Form, die als Psoriasis-Arthritis bekannt ist.
Dabei entzündet sich die Gelenkinnenhaut, was zu Schwellungen, Schmerzen und Steifigkeit führt. Ohne Therapie kann dies die Gelenkstrukturen dauerhaft schädigen. Zum Glück wurden die Symptome bei unserem Patienten früh erkannt, und er begann eine Behandlung mit Immunsuppressiva und Biologika. Biologika sind Antikörper, die aus lebenden Zellen gewonnen werden. Anders als chemisch hergestellte Medikamente sind diese Antikörper in der Lage, gezielt die Botenstoffe im Körper auszuschalten, die für die entzündlichen Prozesse in Haut und Gelenken verantwortlich sind. In Folge schwächt die Entzündungsreaktion ab.
Doch nicht jeder spricht gleich gut auf diese Medikamente an, und der Therapieverlauf muss regelmäßig überwacht werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. „Alle Medikamente müssen im Körper verstoffwechselt werden. Deswegen ist es wichtig, dass man während einer Dauertherapie regelmäßig entsprechende Laborwerte kontrolliert“, erklärt Dr. Ralph von Kiedrowski, der behandelnde Dermatologe. Zusätzlich zur medikamentösen Therapie setzen die Ärztinnen und Ärzte auch weiterhin auf traditionelle Methoden. Zu den klassischen Ansätzen zählen unter anderem die Lichttherapie und die Anwendung von Salben. Lichttherapie, wie UV-A oder UV-B-Bestrahlung, kann eine schnelle Besserung des Hautbefundes bewirken. Die Behandlung wird oft ergänzt durch spezielle Bäder, die die Haut für die Lichttherapie sensibilisieren.
„Ich bin froh, dass die Krankheit bei mir rechtzeitig erkannt wurde und die Therapie so gut anschlägt“, sagt der Betroffene aus meiner Sendung abschließend. „So kann ich meinen Alltag trotz der chronischen Erkrankung weiterhin selbstbestimmt gestalten und habe Hoffnung, dass weitere Fortschritte in der Medizin meinen Zustand auch langfristig stabilisieren.“