Das "Restless-Legs-Syndrom" kann sich durchaus in den Armen bemerkbar machen.
Viele kennen die unangenehmen Empfindungen in den Beinen, die vom Kribbeln über Ziehen bis zu Schmerzen reichen – erst das Bewegen der Beine schafft Linderung. Ruhiges Sitzen, vor allem in den Abendstunden, ist fast unmöglich.
Studien zeigen, dass drei bis zehn Prozent der Deutschen unter unruhigen Beinen leiden, Frauen sind doppelt so häufig betroffen. Beim sogenannten Restless-Legs-Syndrom (RLS) können aber auch die Arme betroffen sein.
Mit zunehmendem Alter werden die Beschwerden ausgeprägter. Häufigste Ursache ist eine genetisch bedingte, vererbbare Veränderung der Funktion des Botenstoffes Dopamin, der an der Signalübertragung von den Nerven auf die Muskulatur beteiligt ist. Außerdem sind in den Hirnstamm- und Kleinhirnstrukturen auffällige Aktivitäten zu beobachten. Eine andere häufige Ursache besteht in einem Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure. Mit Spurenelementen und Vitaminen lassen sich der Mangelzu stand und damit auch die Beschwerden beseitigen.
Doch auch Nervenschädigungen durch Diabetes oder Wirbelsäulenverschleiß, Nierenschwäche oder die Einnahme bestimmter Antidepressiva und Neuroleptika können zu unruhigen Beinen führen.
Was am Abend beim ruhigen Sitzen oft lästig beginnt, wächst sich beim Einschlafen zum Problem aus: Die durch den Bewegungsdrang ausgelösten Weckreaktionen und Beinzuckungen stören beim Einschlafen. RLS-Patienten haben selbst im Schlaf Zuckungen in den Beinen.
Folge: wenig Schlaf, eine schlechte Schlafqualität und damit oft Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung sowie eine Verschiebung des Tag-und- Nacht-Rhythmus.
Die Form der Therapie richtet sich nach dem Leidensdruck der Betroffenen und der RLS-Ursache. Eine genaue Abklärung durch den Neurologen oder Schlafmediziner ist besonders wichtig.