24.11.2015 Gesundheit

Arzt-Kolumne: Vorsorge schon ab 45

Von Dr. Arno Brickenkamp
Dr. Arno Brickenkamp, Urologiezentrum Krefeld.
Dr. Arno Brickenkamp, Urologiezentrum Krefeld. Fotoquelle: privat

Prostatakrebs ist eine häufige Erkrankung, aber längst kein Todesurteil mehr.

70.000 Männer erkranken jährlich an Prostatakrebs. Neben Übergewicht, Alkohol und Bewegungsmangel sind genetische Faktoren und das Lebensalter die größten Risikofaktoren.

Allerdings ist Prostatakrebs längst kein Todesurteil mehr – vier von fünf Erkrankten sterben nicht daran, sondern an einer anderen Ursache. Hat der Krebs aber gestreut, kann die Lebensqualität sehr eingeschränkt sein.

Deshalb sollten bereits Männer ab 45 Jahren eine jährliche Krebsfrüherkennung beim Urologen durchführen lassen. Diese besteht aus drei Teilen: der Untersuchung über den Enddarm, der Ermittlung des prostataspezifischen Antigen Blutwertes (PSA) sowie der transrektalen Ultraschalluntersuchung (TRUS). Ergibt sich hieraus der Verdacht auf ein Karzinom, wird Gewebe entnommen.

Die Therapie richtet sich nach Intensität und Aggressivität des Tumors. Eine Therapiemöglichkeit ist etwa "Abwarten und Beobachten" mit einer regelmäßigen PSAKontrolle. Die "aktive Überwachung" bedeutet regelmäßige PSAKontrolle und erneute Biopsie. Muss der Tumor jedoch sofort behandelt werden, kommen Operation, Bestrahlung oder Medikamente in Frage. So kann die Prostata mit einem Bauchschnitt oder auch minimalinvasiv entfernt werden (laparoskopisch). Auch gibt es die roboterassistierte OP, bei der ein Computer auf Anweisung des Arztes operiert.

Welches OP-Verfahren am besten ist, hängt von der Erfahrung des Operateurs und von den Wünschen des Patienten ab. Der persönliche Wunsch nach Unversehrtheit, Sexualität und Selbstbestimmtheit steht an erster Stelle bei der Beratung betroffener Männer.

Bei der Strahlentherapie unterscheidet man zwischen innerer und externer Bestrahlung. Also zwischen der Implantation von radioaktiven Stäbchen (Seeds) und der Strahlenquelle von außen.

Die medikamentösen Therapien bedeuten einen Hormonentzug mit mehreren Präparaten oder verschiedene Chemotherapeutika.

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