Viele meiner kleinen Patienten haben im Garten Trampoline stehen oder gehen mit ihren Eltern in Trampolinhallen oder -parks. Vor einigen Tagen berichtete mir ein achtjähriger Patient in meiner Sprechstunde sichtlich stolz davon, dass er seinen ersten Salto auf dem Trampolin geschafft habe. „Ich bekomme ihn gar nicht mehr von dem Ding runter“, erzählte mir die Mutter amüsiert.
Als Kinder- und Jugendärztin freue ich mich über Kinder, die sich gerne und ausdauernd bewegen. Denn besonders Trampolinspringen schult die Kondition und Körperbeherrschung. Allerdings ist das exzessive Springen auch nicht ungefährlich, es kann vor allem bei sehr jungen Kindern zu Ermüdungsbrüchen an Füßen und Unterschenkelknochen führen.
Darüber hinaus können Saltosprünge schwere Verletzungen der Halswirbelsäule verursachen, wenn man es nicht richtig macht. Ein Trampolin ist in erster Linie ein Sportgerät und sollte erst ab dem Grundschulalter genutzt werden. Denn die für das Trampolinspringen erforderliche Motorik, das Gleichgewicht und Sprungverhalten sind erst ab dem sechsten Lebensjahr so ausgereift, dass Trampolinspringen für Kinder geeignet ist. Vor dem sechsten Lebensjahr sind Kinder besonders gefährdet, Knochenbrüche zu erleiden. Fast ein Drittel aller Trampolinunfälle ereignet sich bei Kindern im Vorschulalter.
All dies erklärte ich meinem Patienten und seiner Mutter: „Versprich mir, dass du auf dem Trampolin vorsichtig bist. Konzentriere dich, wenn du einen Salto springst, power dich auch nicht stundenlang aus und vor allem: Spring immer nur allein. Wenn deine Geschwister und Freunde springen wollen, müsst ihr abwechseln, nie darf mehr als ein Kind auf das Trampolin. Wenn mehrere Kinder springen, können sie zusammenstoßen und sich schwer verletzen. Oder ein Kind katapultiert das andere so hoch, dass es sogar über das Netz fliegt. Also bitte auf keinen Fall!“
Die Mutter des Achtjährigen bat ich außerdem, ihren Sohn und seine Spielkameraden nie unbeaufsichtigt auf dem Trampolin springen zu lassen. „Und ganz wichtig: Überprüfen Sie auch immer wieder, ob das Gerät sicher steht und ob das Sicherungsnetz intakt ist“, riet ich ihr