05.07.2016 Gesundheit

Arzt-Kolumne: Wenn es sich lichtet ...

von Uwe Schwichtenberg
Dr. med. Uwe Schwichtenberg ist Dermatologe in Bremen.
Dr. med. Uwe Schwichtenberg ist Dermatologe in Bremen. Fotoquelle: privat

Ob verstreut oder kreisrund – Haarausfall verlangt immer eine individuelle Therapie.

Haare sind vor allem für Frauen ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit. Wenn sie merken, dass der Schopf lichter wird oder ungewöhnlich viele Haare in der Duschwanne landen, reagieren viele panisch.

Zu Beginn lässt sich vielleicht mit geschicktem Frisieren einiges kaschieren, doch eine gezielte Behandlung bringt auf Dauer bessere Erfolge und mildert den Leidensdruck.

Grundlage für die erfolgreiche Behandlung ist eine genaue Diagnose, die der Dermatologe stellt: Durch gezielte Fragen, eine Blutuntersuchung und andere Methoden wird ermittelt, unter welchem Haarausfall der Patient leidet.

Als Hauptformen werden anlagebedingter und an verschiedenen Stellen auftauchender Haarausfall sowie kreisrunder Haarausfall unterschieden. Jede Form hat eigene Ursachen und verlangt eine spezielle Therapie.

Die anlagebedingte Form ist die häufigste. Unter ihr leiden 60 bis 80 Prozent der Männer und etwa 10 Prozent der Frauen.

Während sich bei Männern Geheimratsecken und Glatzen bilden, wird bei Frauen das Haar im Mittelscheitelbereich dünner.

Fallen die Haare gleichmäßig verteilt aus, liegt ein verstreuter Haar ausfall vor. Frauen leiden häufig an einer Mischform. Für die Therapie des verstreuten Haarausfalls gibt es passende Mittel: Wirkstoffe wie Cystin, B-Vitamine und Medizinalhefe können für neues Wachstum sorgen.

Bei anlagebedingtem Haarausfall stoppt eine Lösung mit dem Wirkstoff Alfatradiol ein Fortschreiten des Problems, indem es die Wurzel vor dem schädlichen Einfluss des auslösenden Hormons Dihydrotestosteron (DHT) schützt.

Anlagebedingter Haarausfall kann auch mit Minoxidil therapiert werden. Dieser Wirkstoff löst indes unter Umständen Blutdrucksenkung und Haarwachs tum aus, etwa einen Damenbart. Zweifellos eine unerwünschte Nebenwirkung.

Über diverse Internetportale können Patienten auf Haarerkrankungen spezialisierte Ärzte finden.