03.04.2023 Arzt-Kolumne

So beugen Sie einer Sehnenscheiden-Entzündung vor

Dr. Martin Rinio ist ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Ein Behandlungsschwerpunkt des Facharztes für Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie sind Hüftgelenk und Endoprothesen.
Dr. Martin Rinio ist ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Ein Behandlungsschwerpunkt des Facharztes für Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie sind Hüftgelenk und Endoprothesen. Fotoquelle: privat

Das Risiko für eine Sehnenscheidenentzündung ist besonders bei Menschen hoch, die viel am Computer arbeiten. Ein Arzt erklärt, wie sie der schmerzhaften Entzündung vorbeugen können.

„Meine Handgelenke schmerzen ganz fürchterlich. Das ist jetzt schon die dritte Sehnenscheiden-Entzündung innerhalb weniger Monate. Ich bin es leid. Aber was kann ich bei meinem Beruf überhaupt tun, um dem vorzubeugen?“, fragte mich vor zwei Wochen ein 34-jähriger Physiotherapeut in meiner Sprechstunde. „Das geht durchaus. Ratsam ist es, monotone Bewegungen bei der Arbeit zu dosieren, wann immer Ihnen das möglich ist. Am besten generell des Öfteren eine Pause einlegen, die Sehnen dehnen und regelmäßig Aufwärm- und Dehnungsübungen durchführen“, antwortete ich dem Patienten.

Neben dem am häufigsten betroffenen Handgelenk sind auch Füße, Achillessehne, Unterarme und Ellenbogen von einer Tendovaginitis, so der medizinische Fachbegriff für Sehnenscheiden-Entzündung, nicht ausgeschlossen. Häufig betroffen sind Menschen, die viel am Computer arbeiten, aber auch Musiker, Turner, Läufer oder Masseure und Physiotherapeuten. Monotone Wiederholungen und Überlastungen führen in diesen Fällen zu schmerzhaften Beschwerden. Grundsätzlich kann jede Überanspruchung der Sehnen dazu führen, dass sich das darum gehüllte Bindegewebe entzündet. Neben Schmerzen bei Bewegung – und später selbst im Ruhezustand – sind Schwellungen und Rötungen typische Symptome.

Die Behandlung der erkrankten Sehnen, die bekanntlich Knochen und Muskeln miteinander verbinden, ist oft langwierig. Entlastung gilt als oberste medizinische Devise. Hilfreich ist daher eine sogenannte Orthese, eine halbstarre Bandage, die das Handgelenk unterstützt. Handelt es sich um eine stark ausgeprägte Entzündung oder wiederkehrende Beschwerden – wie bei dem Physiotherapeuten –, hilft in der Regel eine Kombination aus entzündungshemmenden Tabletten und Schonung.

Nur selten ist eine Injektions-Behandlung notwendig, bei der ein entzündungshemmender Wirkstoff (Kortison) in die Sehnenscheide gespritzt wird. Bei sehr schweren Schädigungen der Sehne kann auch eine Operation erforderlich sein.

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