07.01.2020 Arzt-Kolumne

Rauch-Stopp wirkt sofort

Luise Fehse ist Psychologin am Helios Klinikum in Pirna. Sie leitet Kurse zur Raucherentwöhnung. Sie ist zertifizierte Trainerin für ein von der Uni Tübingen entwickeltes, wissenschaftlich anerkanntes Modell der Raucherentwöhnung.
Luise Fehse ist Psychologin am Helios Klinikum in Pirna. Sie leitet Kurse zur Raucherentwöhnung. Sie ist zertifizierte Trainerin für ein von der Uni Tübingen entwickeltes, wissenschaftlich anerkanntes Modell der Raucherentwöhnung. Fotoquelle: Fehse

Im November kam ein 45-jähriger Raucher in meinen Kurs zur Raucherentwöhnung. Sein Hausarzt hatte ihm mitgeteilt, dass seine Lunge durch den täglichen Konsum von mehr als 20 Zigaretten bereits geschädigt sei.

Mehrmals hatte er versucht, auf die Glimmstengel zu verzichten, aber länger als eine Woche hielt er es ohne Nikotin nicht aus. Aus diesem Grund nahm er an einem Kurs im Helios Klinikum Pirna teil, den ich leite.

Wieder besser Luft bekommen

Als ich den 45-Jährigen in der ersten Stunde kennenlernte, war er sehr skeptisch. Seit 30 Jahren war er Raucher. Er zweifelte daran, ob er es tatsächlich schaffen könnte, innerhalb von sechs Wochen mit dem Tabakkonsum dauerhaft aufzuhören. In der ersten Stunde erkläre ich den Teilnehmern, was sie ihrem Körper durch das Rauchen antun. Es gibt aber auch eine gute Botschaft: Der Körper kann sich erholen! Und das kann man schon relativ schnell nachweisen.

Wir messen bei jedem Teilnehmer in der ersten Kursstunde den Kohlenstoffmonoxid-Wert mit einem Atemtestgerät. Kohlenstoffmonoxid ist ein Atemgift und entsteht, wenn die Zigarette verbrennt. Es blockiert die Sauerstoffzufuhr von der Lunge zu den Organen. Dadurch kommt es zu einem Sauerstoffmangel. Langfristig fördert es Arterienverkalkung, Ursache für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Bei diesem Teilnehmer lag der Kohlenstoffmonoxid-Wert seiner Atemluft sehr hoch. Ich erklärte ihm, dass es trotzdem nie zu spät sei, mit dem Rauchen aufzuhören. Sein Körper könne sich ab dem ersten Tag des Zigarettenverzichts regenerieren. Der Teilnehmer lernte in den folgenden sechs Wochen, welche leicht umsetzbaren Alternativen zum Zigarettenrauchen es für ihn gibt. Ein Nikotinpflaster half ihm dabei, die körperlichen Entzugserscheinungen zu verringern. Ein persönlicher "Rückfall-Krisenplan" gab ihm zusätzliche Sicherheit.

Das könnte Sie auch interessieren