Eigentlich könnte sich die Generation 50 plus bequem zurücklehnen: Im Beruf hat sie weitgehend alles erreicht und finanziell sieht es meist gut aus. Doch wie Statistiken zeigen, ist gerade diese Altersgruppe häufig von einem Burnout betroffen.
Die Gründe für diesen scheinbaren Widerspruch sind vielfältig: Nicht wenige Menschen um die 50 beunruhigt die Zeit des Umbruchs. Sie stellen fest, dass sich ihr Körper verändert. Zudem wird vielen bewusst, dass das Leben endlich ist: Oftmals erkranken oder sterben die Eltern in dieser Zeit. Die Befürchtung, bei dem technischen Fortschritt nicht mithalten zu können, trägt oft zusätzlich zur Entstehung eines Burnouts bei.
So war es auch bei der 53-jährigen Akademikerin, die nach langem Leidensdruck professionelle Hilfe suchte. In erster Linie sind sehr leistungsorientierte Menschen von einem Burnout betroffen. Meist zeigt sich ein chronischer Erschöpfungszustand erst, wenn die üblichen Erholungszeiten zum Regenerieren nicht mehr ausreichen. Dies war auch bei der Patientin der Fall: Sie litt unter Schlaflosigkeit, Unruhe, innerer Leere und Antriebslosigkeit – einige der typischen Zeichen eines Burnouts.
Burnout ist heilbar
Viele Betroffene scheuen sich lange, fundierte fachärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei ist ein Burnout heilbar, wobei Rückfälle natürlich niemals ausgeschlossen werden können. In vielen Fällen ist die Psychotherapie, insbesondere die Verhaltenstherapie, hilfreich. Ziel ist es, mit dem Patienten einen möglichst optimalen persönlichen Weg zu finden, um künftig ohne gesundheitliche Probleme mit Druck und Stress umgehen zu können.
Dazu gehört auch, Aufgaben gelassener und weniger ehrgeizig anzugehen. Denn häufig kommt die Überforderung nicht nur von außen, wie auch die erwähnte Patientin schließlich erkannte. Neben den therapeutischen Maßnahmen half es ihr wesentlich, sich die eigenen Belastungsgrenzen bewusst zu machen. Dabei gilt es, ehrlich zu sich selbst zu sein, die eigenen Ansprüche zu überprüfen und eventuell der persönlichen Belastbarkeit anzupassen. Denn: Wer versucht, immer alles 150-prozentig zu machen, ist langfristig ochgradig Burnout-gefährdet.