08.12.2015 Arzt-Kolumne

Die Bandscheibe: Ein schmerzhafter Vorfall

Dr. Christoph Eichhorn, Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie.
Dr. Christoph Eichhorn, Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie. Fotoquelle: privat

Die Bandscheibe! Wenn der Druck auf die Nervenwurzel zur Pein wird ...

Der Rücken schmerzt und der erste Gedanke, der vielen durch den Kopf schießt, ist: Oh Gott, ein Bandscheibenvorfall! Immer mit der Ruhe! Rückenschmerzen sind zwar oft sehr intensive Beschwerden, die manch einen ängstigen, doch in den meisten Fällen sind sie harmlos.

Wenn sich allerdings Kribbelgefühle, Taubheit oder andere Missempfindungen einstellen oder sich der Schmerz vom Rücken bis ins Bein hineinzieht, können dies Indizien für einen Bandscheibenvorfall sein.

Der Beinschmerz entsteht, da die Bandscheibe ihren angestammten Platz in der Mitte zwischen zwei Wirbeln zum Teil verlässt und sich nach hinten verschiebt. Dies nennt man auch einen Prolaps oder Vorfall. Der örtliche Druck auf die Nervenwurzel, der dadurch entsteht, löst den Schmerz aus.

Kernspintomographie geben Aufschluss

Ob es sich tatsächlich um einen Bandscheibenvorfall handelt oder ob die Schmerzen eine andere Ursache haben, kann nur eine gründliche Untersuchung klären. Wenn Weichteile, wie etwa die Bandscheibe, betroffen sind, gibt die Kernspintomographie, auch MRT oder MRI genannt, Aufschluss. Nicht selten sind auf MRTs sogar Bandscheibenvorfälle zu sehen, die gar keine Beschwerden verursachen.

Auf Röntgen- oder Computertomographiebildern, kurz CT, sind Weichteile nicht gut zu sehen. Diese Verfahren geben Aufschluss darüber, ob etwas mit den Knochen nicht stimmt.

Ist die Diagnose eindeutig, wird der Bandscheibenvorfall, der sehr schmerzhaft sein kann, in aller Regel mit Infusionen, mit gezielten Schmerzspritzen und Medikamenten behandelt.

Auch ist eine fachübergreifende Diagnostik oftmals hilfreich, um abschätzen zu können, ob eine Nervenschädigung vorliegt. Dies übernehmen die Kollegen der Neurologie.

OP nur selten notwendig

Nur sehr selten muss der Vorfall operiert werden. Dies ist der Fall, wenn eine Blasen- oder Mastdarmlähmung vorliegt oder die Schmerzen stark zunehmen.

Ein Arztbesuch ist in diesen Fällen zwingend und unbedingt sofort erforderlich und eine Operation meist unumgänglich.

Das könnte Sie auch interessieren